Editorial #4/25
Blütezeit – Wir starten das Semester mit einem Rätsel des Kinderbuchautors Paul Maar: «Das Wort, es hat’s nicht leicht mit uns. Das find’ ich recht gemein. Erst will es jeder werden und dann will’s keiner sein.» Die Auflösung ist: «alt». Doch stimmt das?
Am besten wissen es wohl die Senior* innen selbst. Heidi, Willy, Katharina und Rolf erzählen, wie sie aktiv bleiben, warum man seinem Alltag Schönheit verleihen soll und was sie gerne früher gewusst hätten (S. 12-13). Dabei wird klar: Nach der Pensionierung ist man noch lange nicht am Ende des Lebens angekommen. Auch mit 70 kann man sich jung fühlen! Denn mit der steigenden Lebenserwartung sind die «Alten» von damals höchstens die Erwachsenen von heute. Im Jahr 2023 lebten eine halbe Million Menschen in der Schweiz, die über 80 Jahre alt sind. Diese Zahl soll sich bis 2060 mehr als verdoppeln.
Fern von den gängigen Gen Z versus Boomer Debatten stellt sich die Frage, was dies für den Lebensabschnitt nach der regulären Arbeitszeit bedeutet: Wie behält die «Stille Generation» ihre Stimme? Während sich die einen erst gar nicht pensionieren lassen und noch mit 85 ihre Praxen weiterführen, bleiben andere beim Pilates fit und vernetzt. Auch das Hirn wird fleissig auf Trab gehalten. Im Gedächtnistraining drücken die Senior* innen nochmal die Schulbank: Rechnen und Jonglieren stehen auf dem Programm (S. 14). Auch in den Vorlesungssälen sind sie immer wieder dabei, machen Bachelorabschlüsse oder schreiben Dissertationen über neu gefundene Interessen.
um Schluss blickt Trudy Streit in die Vergangenheit. Als Pionierin des schweizerischen Frauenfussballs führt sie uns durch dessen wortwörtlich steinigen Weg bis hin zur kürzlich durchgeführten Europameisterschaft. Sie erzählt von der Gründung des ersten «Damenfussballclubs » der Schweiz, der patriarchalen Berichterstattung damaliger Zeitungen und den unerwarteten Zuschauerrekorden von heute (S.15).