Schenkt für die Fachvereine ordentlich ein: die Studibar. Oliver Camenzind

Ausgetrunken

Nach einem Semester provisorischen Betriebs wird die Studibar am Irchel zu einer professionellen Gaststätte umgebaut. Wie wird es für die Fachvereine weitergehen?

23. Mai 2017

Seit Ende letzten Semesters gibt es am Irchel eine Bar für Studierende. Als der Raum des Kinderhorts am Irchel nicht mehr den Richtlinien entsprach und Richtung Zentrum verlegt wurde, konnte der lang gehegte Wunsch nach einer eigenen Bar erfüllt werden. Zweimal in der Woche finden von Fachvereinen, VSUZH oder anderen studentischen Organisationen geplante Veranstaltungen statt, in der restlichen Zeit steht der Raum als Lernort zur Verfügung. Drinnen bietet die Irchelbar Platz für knapp 80 Personen. Wenn es die Temperatur erlaubt, wird auch der Aussenplatz rege genutzt.Verwaltet wird die Studibar durch die STUBAKO, eine Kommission des VSUZH .

Umbau

Weil der Raum nicht den Standards für professionellen Barbetrieb entspreche, werde das Lokal ab 29. Mai umgebaut, erklärt David Meier, Hauptverantwortlicher der STUBAKO. Ziel ist, die Studibar Anfang Oktober wieder in Betrieb zu nehmen.

Gianni Denardi, Bauleiter des Projekts, will die neue Studibar in eine richtige Gaststätte verwandeln. So soll sich die neue Bar auch zu einem Konzert- oder Tanzraum umfunktionieren lassen.

Zentrale Einnahmequelle

Nach dem Umbau wird der Zürcher Frauenverein (ZFV), dem alle Gastronomiebetriebe an der Uni gehören, die Hauptverantwortung übernehmen. Obwohl der ZVF dem VSUZH ziemlich entgegenkommt, ist fraglich, inwiefern die Fachvereine weiterhin von der Studibar profitieren können.

Thomas Tschümperlin, Leiter des Rektoratsdienstes und Projektleiter der Studibar, legt grossen Wert auf den Einbezug der Studierenden in die Organisation der Irchelbar. Für die beteiligten Fachvereine ist dies absolut notwendig, da die Veranstaltungen in der Studibar eine zentrale Einnahmequelle für sie darstellen.

Deshalb sollen die Studierenden weiterhin Anlässe in der Studibar durchführen können, bei denen Volontäre des verantwortlichen Fachvereins jeweils an der Bar ausschenken und die Vereine eine Umsatzbeteiligung erhalten. Wie hoch diese sein wird, ist noch unbekannt. Es könnte also sein, dass der ZFV dadurch mit den Veranstaltungen der Studierenden einen Haufen Geld macht und nur ein Bruchteil davon schlussendlich den Studierenden zugute kommt.

Kompromisse

Die STUBAKO will erreichen, dass die Getränkepreise weiterhin studentisch bleiben und mit dem Wechsel möglichst wenig ansteigen. Inwieweit dies mit dem ZFV als Betriebsverantwortlichem durchgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. Auch wieviel die Studierenden in der neuen Organisation überhaupt noch zu sagen haben werden, ist fraglich. So oder so ist es ein Jammer, dass die Studibar, für deren Umsetzung der VSUZH und die Fachvereine so lange gekämpft hatten, ihnen nach nur einem halben Jahr schon wieder weggenommen wird.

Wenigstens einen grossen Vorteil bringt der Wechsel: Das Lokal wird täglich von 10 bis 23 Uhr geöffnet sein, auch an Wochenenden und in Semesterferien. Bis anhin gab es am Irchel ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten der Uni keine Verpflegungsmöglichkeit.

Wie die Bar zukünftig heissen wird, ist unklar. Der inoffizielle Name «Studibar» kann nicht weiter verwendet werden, weil sich andere Angehörige der UZH dadurch diskriminiert fühlen. Wie wäre es mit der schon jetzt sehr beliebten Bezeichnung Birchel? ◊