Im Bett liegen bleiben kann so schön sein. Theo Zierock

Duell: Früh ausftehen

Frühaufsteher gegen Langschläfer. Im Morgengrauen aus dem Bett oder doch noch liegen bleiben?

26. April 2013

Dafür

Jeder Studi kennt dieses Szenario: Es ist früh. Sehr früh. Der Wecker klingelt schrill. Er weckt mit seiner Lautstärke den ganzen Wohnblock. Der aus dem Schlaf gerissene Studi würde sich am liebsten umdrehen und einfach weiterschlummern. Dabei gibt es viele Gründe, um aufzustehen! Denn wie sagte schon der deutsche Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg:

«Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir

nicht aufstehen?»

Wer früh aufsteht, hat drei entscheidende Vorteile: Erstens mehr vom Tageslicht. Dieses wirkt sich nämlich überaus positiv auf die Gesundheit aus: Es ist gut für den Stoffwechsel, kurbelt die Hormonproduktion an und kann Depressionen vorbeugen. Wer sich also früher aus dem Bett hievt, lebt gesünder.

Ein zweiter Vorteil für Frühaufsteher ist, dass sie ihre Ruhe haben. Unser hektischer Alltag ist voller Stress. Umso schöner ist es, wenn der geplagte Studi den Tag ruhiger angehen kann. Am Morgen hat man Zeit für sich, für ein ausgedehntes Frühstück oder die Zeitungslektüre.

Ein dritter Punkt, der für das frühe Aufstehen spricht, ist, dass viele wichtige Dinge schon am Vormittag erledigt werden können. Seien es Vorlesungen, Seminararbeiten oder Einkäufe: Wer früh aufsteht, hat diese notwendigen Aktivitäten schon vor dem Mittag abgehakt. Und dann gibt es nichts Besseres, als sich am Nachmittag hinzulegen, und den verpassten Schlaf auf einer sonnigen Wiese nachzuholen.

Dagegen

«Carpe diem» ist sicherlich nur dann zutreffend, wenn es ums Ausschlafen geht. Schliesslich macht dies die restlichen Stunden des Studi-Alltags viel lebenswerter. Mit den ersten Sonnenstrahlen zu erwachen, ist bestenfalls noch

in den Wintermonaten annehmbar. Auch diese Option scheidet beim chronisch verhangenen Zürcher Himmel jedoch aus. Danach kräht in der urbanen Welt wirklich kein Hahn.

Wieso sollten es die Morgenstunden eines Tages sein, in denen wir uns nach dem qualvollen Aufraffen aus den Federn mit «Frühschichtlern» und Schulkindern in einen nervenaufreibenden Konkurrenzkampf begeben? Wozu sollen wir uns freiwillig in die überfüllten ÖV zwängen – und

das, bevor wir den Morgenkaffee in einer endlosen Schlange erstanden haben?

Die Folgen dieses Ringens machen sich spätestens nach dem Mittagessen in Form einer ersten Müdigkeitswelle bemerkbar. Das verspürt der Langschläfer nach seinem Brunch nicht. Dieser wird auch mit geringerem Koffeinkonsum beschwingter durch den Nachmittag kommen. Denn während der Frühaufsteher schon bald in unruhigen Schlaf verfällt, findet die «Eule» abends leicht noch die Musse für akademische Arbeit oder einen ausgedehnten Umtrunk mit Freunden.