Erneute Demo an Uni – Polizei reagiert mit Grossaufgebot
Am Freitagnachmittag versammelten sich rund 80 Studierende vor der Uni, um gegen den Gaza-Krieg zu protestieren. Die Polizei riegelte den Eingang zur Hochschule grossflächig ab und versuchte, die Demo mit Gummischrot aufzulösen.
Skurrile Szenen vor der Uni: Am Freitagnachmittag wurden alle Personen, die das Hauptgebäude der Zürcher Hochschule betreten wollten, von der Polizei kontrolliert. Es wurde nach Legi und Personalausweis gefragt sowie Taschen durchsucht. Wer politisch konnotierte Kleidung dabei hatte, wurde dazu aufgefordert, diese abzugeben oder das Gelände zu verlassen. Gegenüber einer weggewiesenen Studentin sagte die Polizei, dass an der Universität «keine politischen Symbole» toleriert würden. Grund für diese Aktion war eine angekündigte Protestaktion des Kollektivs «Students for Palestine».
Trotz des Polizeiaufgebots versammelten sich rund 80 Studierende vor dem Hauptgebäude, wobei der Haupteingang von der Polizei grossflächig abgesperrt wurde. Transparente mit der Aufschrift «Jews against genocide – ceasefire now» wurden gespannt und Parolen skandiert. Auch der umstrittene Satz «From the river to the sea, Palestine will be free» war zu hören.
Auf die Aktion reagierte die Polizei mit einem Grosseinsatz, sowohl Wasserwerfer als auch Gummischrot-Pistolen waren zu sehen. Nach rund 20 Minuten bewegte sich die Gruppe junger Personen in Richtung Kunsthaus und anschliessend zum Obergericht, wo die Polizei versuchte, die unbewilligte Demonstration aufzulösen. Dabei kam auch Gummischrot zum Einsatz. Die Demonstrierenden schafften es noch bis zum Bürkliplatz, wo sich der Demo-Zug dann auflöste.
Die Uni Zürich wollte sich auf Anfrage nicht zu den Polizeikontrollen äussern und verwies auf die Stadtpolizei. Diese wiederum sagt, dass der Einsatz in Absprache der Unileitung durchgeführt wurde. Ein Dialog-Team war nicht vor Ort.
Bereits vergangenen Dienstag organisierte das gleiche Kollektiv eine Protestaktion im Lichthof der Hochschule. Diese reagierte mit der Drohung, die Polizei zu rufen, wenn die Besetzung nicht bis um 17 Uhr geräumt sei. Dieser Forderung kamen die Protestierenden nach.