Wendezeit

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27. Oktober 2023

Blaugelbkariert und grünbeigegemustert hängen sie da, tänzeln in der salzigen Brise und spielen mit der Sonne, die mit ihren letzten kraftvollen Strahlen durch die engen Gassen lugt. Ein leises Zwinkern - die verlässliche Botschaft, dass sie morgen wiederkommt und weiterscheint, wo sie aufgehört hat. Nur ein kleiner Augenblick, eingefroren und als Erinnerung festgehalten, damit ich das warme Kitzeln auf der Haut nicht vergesse, wenn ich zuhause merke, wie die Tage kürzer werden
und die Vögel sich in den glühenden Bäumen
versammeln. Wenn es im Garten nach überreifen Beeren riecht, die den warmen September nicht so sehr genossen haben wie ich.

Die schmalen Kanäle, die durch beige Häusergassen ziehen, tausche ich gegen einen Fluss, der in Wirbeln seinen Freudentanz fliesst, überglücklich über die grosse Ladung Regen gestern um halb vier. Statt Sonnencreme trage ich jetzt eine zweite Schicht Kleidung auf der Haut und der Espresso schmeckt hier nicht halb so gut. Ich strecke die Nase in den Abendwind und kuschle mich in meinen Pulli, den ich aus der hintersten Ecke des Schranks ziehen musste, wo er die letzten vier Monate sehnsüchtig auf seinen Auftritt gewartet hat. Obwohl die letzten Spuren des Sommers Stück für Stück verwischen, kann ich die frisch gewaschenen Tücher noch riechen