Träumerisch, aber mit Schwung
Die Soft Rock Band Moonpools hat schon zwei EPs veröffentlicht und einen Preis gewonnen. Bald spielen sie in Zürich.
«Ein Lächeln auf die Lippen zaubern, während man sich noch eine Träne von der Wange wischt.» Das will die fünfköpfige Band Moonpools mit ihren Songs bewirken. Zusammengesetzt hat sich die Gruppe aus Basel etappenweise. Nach Auflösung ihrer ersten Band, damals noch in ihrer Schulzeit, entschlossen sich die Sängerin und Gitarristin Marcie Nyffeler und Keyboarder Francesco Vona, zusammen weiter Musik zu machen. Nach und nach gesellten sich weitere Bandmitglieder dazu, bis Moonpools 2018 mit Marcies Bruder und Drummer Jasper Nyffeler, Gitarrist Matthias Gusset und David Blum am Bass komplett wurde.
Sieg am M4Music-Festival
Alle fünf haben sich schon in jungen Jahren für Musik interessiert. So kommt der Song «Feel» zum Beispiel noch aus Marcies Schulzeit. Der Song ist einer von sieben Songs über die sieben Todsünden, die sie für ihre Abschlussarbeit schrieb. «Feel» war derjenige zur Faulheit, wobei Marcie in ihrem Text die Faulheit des Geistes meinte. Klar wird diese Apathie im Song widergespiegelt, wo sich die Strophe «Can someone show me how to feel» oft wiederholt. Mit Moonpools hat sich der Song gewandelt: «Der ursprüngliche Rhythmus war viel lockerer», erklärt mir Marcie, «dann haben wir das zu dem kreiert, was es heute ist: Etwas mit mehr Drive und dreamier.» Die berührenden und teils fast schon dramatischen Texte sind in vielen der Songs zu finden. Gestützt werden sie durch träumerische Synthmelodien und euphorischen Gitarre-Einlagen.
Während der letzten fünf Jahre hat sich die Band weiterentwickelt, konnte Erfahrungen an verschiedenen Konzerten sammeln, zum Beispiel am Lauter Festival in Zürich und an den Winterthurer Musikfestwochen. Zudem veröffentlichte Moonpools zwei EPs. Während es sich bei der ersten EP von 2019 «Turbulent Times» um eine Kollektion von Songs mit unterschiedlichen Einflüssen handelt, steuerte die Band mit ihrer zweiten EP «Damaged Goods» von 2022 klar in die Musikrichtungen Soft Rock und Dream Pop.
Die Musik kommt gut an, erst kürzlich sahnte Moonpools beim M4Music-Festival den ersten Preis in der Kategorie Rock ab. Der Sieg kam für die Gruppe aus Basel unerwartet; die Freude war umso grösser. «Ich war sicher eine Woche nach dem Contest noch sehr überfordert damit, wir haben das alle gar nicht erwartet», verrät Marcie, «Es ist sehr schön, diese Bestätigung oder auch Rückmeldung zu erhalten, das bedeutet uns viel.»
Auch die Fahrt zum Konzert ist schön
Die Band ist mittlerweile ein eingespieltes Team, dennoch ist die Nervosität kurz vor dem Auftritt noch immer präsent. Die meisten Bandmitglieder spielen seit über zehn Jahren Konzerte – «Nervös wird man trotzdem noch immer», versichert Marcie. Im Fokus der Band steht aber eindeutig die Freude, gemeinsam Musik zu machen. Das möchte Moonpools auch auf der Bühne ausstrahlen: «Ich glaube, es geht darum, einfach im Moment zu sein und es zu geniessen, zu versuchen, den Song zu spüren und dann spüren es andere vielleicht auch».
Dass sich die Gruppe schon länger kennt und sich sehr gut versteht, ist offensichtlich. Zu den Lieblingsmomenten mit der Band gehören für Marcie die Proben eines neuen Songs: «Da gibt’s so einen Moment, wo es klick macht, und wir merken, dass es funktioniert. Solche Momente sind immer sehr schön. Auch die Fahrten zu Konzerten und Festivals im Bus sind immer sehr speziell und ich versuche alles zu geniessen, was wir zusammen machen.»
Wie sich Moonpools wohl weiterentwickelt? Darauf kann man nur gespannt sein. Am 19. Mai ist die Basler Band erneut in Zürich zu Gast und spielt am Vorstadt Sounds Festival. Zürich kann sich auf etwas freuen!