Clusterfuck #6/18

Clusterfuck

25. November 2018

Endlich wieder Grenzen! — Mit Zahlstationen an den Stadtgrenzen würde alles anfangen: Wer mit dem Auto in die Stadt will, müsste zahlen. Wem das zu blöd wäre, der könnte seine Karre in einem Parkhaus unter dem Zürichsee abstellen. Die Ruhe in den Strassen der Stadt wäre wunderbar.

Auch wirtschaftlich wäre das Road Pricing formidabel. Die Superreichen aus den umliegenden Käffern würden schnurstracks in die Stadt ziehen. Und würden also hier steuerpflichtig werden. Das würde uns allen zugutekommen. Der neue Reichtum wäre unermesslich.

Gewiss, die Eingewanderten aus Zollikon und Kilchberg würden bald die Immobilienpreise in die Höhe treiben. Für das schwerreiche Zürich wäre das allerdings kein Problem: Ein guter Teil der Mehreinnahmen des städtischen Fiskus würden in gemeinnützigen Wohnungsbau fliessen. Und in ein Velonetz, auf das sogar Kopenhagen neidisch wäre.

Die fetten Jahre der Nutzniessergemeinden, die ja doch nur von der Wertschöpfung der Stadt lebten, wären damit endlich vorbei. Um sie vor der Verarmung zu retten, würden sie eingemeindet. Der Kanton Stadt Zürich wäre zum Greifen nah. Kantonale Reglemente hätten auf dem erweiterten Stadtgebiet keine Gültigkeit mehr. Die Autobahnzubringer und der Justizpalast beim Güterbahnhof würden rückgebaut. Das Kasernenareal von der Kantonspolizei gesäubert. Die Uni ginge in die blutroten Hände der Stadt über. Und die ZS könnte ihr Büro in der alten Villa auf ewig behalten. Alles wäre schön, ach so schön. Aber ihr seid bestimmt dagegen. Idioten.