Das JUWO bittet die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung am Röntgenplatz für Ordnung zu sorgen. Natalja Burckhardt

Studierende kontrollieren Studierende

In der Skandalsiedlung am Röntgenplatz kehren Ruhe und Ordnung ein.

22. Oktober 2013

Bewohnerinnen und Bewohner der Studierendenwohnsiedlung am Röntgenplatz kontrollieren sich künftig gegenseitig. Das Jugendwohnnetz (JUWO) hat für jedes Haus eine Ansprechperson bestimmt, die zwischen den Bewohnern vermitteln und etwaige Verfehlungen melden soll. Dies ist das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem das Jugendwohnnetz sämtliche Bewohner eingeladen hatte.

Ein Auslöser dafür war die Berichterstattung der ZS ( #3/13 ) über die Probleme in der Skandalsiedlung am Röntgenplatz, die darin gipfelten, dass das JUWO im Herbst 2012 sämtlichen Bewohnerinnen und Bewohnern mit der sofortigen Kündigung drohte. Gemäss Walter Angst vom Mieterinnen- und Mieterverband Zürich wäre eine solche Massenkündigung jedoch fragwürdig: «Bei einer Lärmklage muss klar sein, aus welcher Wohnung der Lärm kommt.»

Mit den neuen Kontrolleurinnen und Kontrolleuren ist das nun besser möglich. Insofern zeigt sich das JUWO auch zufrieden mit der Lösung. Seit die Studierenden von Studierenden kontrolliert werden, sei es in der Siedlung ruhiger geworden, sagt JUWO-Sekretär Kurt Guggenheim. Man wisse jedoch nicht, ob das nur an den Semesterferien lag, räumt er ein. Bisher hat das JUWO lediglich vier Parteien kündigen müssen. Die anderen rund 300 Studierenden und Auszubildenden dürfen wohl noch länger als erwartet am Röntgenplatz wohnen bleiben. Die Pläne für die Renovation der Siedlung wurden auf unbestimmte Zeit verschoben, wie das JUWO bestätigt. Die Skandalsiedlung am Röntgenplatz lebt also weiter.