Herbert Reichmuth hat die Mensa umgekrempelt. Nun hat er sich versetzen lassen. Pascal Ritter

Katerstimmung in der Mensa

Nach Partymucke und Glühwein-Flatrate folgt die Ernüchterung. Die Weiterführung der innovativen Projekte in der Mensa ist ungewiss.

8. März 2013

Neues Sonnendach, Renner-Menus und Oktoberfest. Die Studierenden wurden im Jahr 2012 an der Mensa der Uni Zürich Zentrum von einer regelrechten Innovationsflut überschwemmt. Doch seit einem Monat ist von alledem nichts mehr zu spüren. Nicht einmal der beliebte Cüpli-Brunch findet mehr statt.

Was ist bloss passiert? «Die Ideen kamen vor allem vom damaligen Betriebsleiter Herbert Reichmuth», sagt Florian Hug, stellvertretender Betriebsleiter der Unimensa. Der habe Ende 2012 aber den Betrieb verlassen. Innerhalb des Zürcher Frauenvereins (ZFV) habe er zum Gastrobetrieb des Verkehrshauses Luzern gewechselt. «Einvernehmlich», wie Hug betont. Weshalb genau dieser ideenreiche Mann seinen Chefposten räumte, ist unklar. Reichmuth war für eine Stellungnahme bis zum Redaktionsschluss nicht erreichbar. Sein Vorgesetzter Fabio Triulzi, Gruppenleiter der ZFV-Mensen, versichert jedoch, der Wechsel sei von Reichmuth aufgrund seines Wohnortes in der Nähe von Luzern gewünscht worden.

Reichmuths Projekte werden von der neuen Betriebsleitung teilweise weitergeführt. Triulzi betont, dass es auch der neuen Mensaleitung nicht an Ideen mangle. So sollen im Sommer ein Grillplausch und im Herbst ein Oktoberfest mit Party-Band stattfinden. Zudem kocht die Unimensa am 5. März im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche des VSUZH (siehe Artikel Seite 10) fleischlos.

Und zuletzt die gute Nachricht: Das Mensateam bietet den Cüpli-Brunch «auf Anregung der ZS», wie Reichmuths Nachfolger Christian Steinmetz in einer E-Mail schreibt, bereits ab dem 2. März wieder an. Nachtschwärmer, die auch das Wochenende an der Uni verbringen möchten, können dann auf einen Absacker in die Mensa. ◊