Mit einem Passepartout ging der Dieb am Irchel umbemerkt ein und aus (nachgestellte Szene). Tobias Baldauf

Gefasst!

Ein mutmasslicher Täter wurde angezeigt. Er ist Uni-Angestellter.

21. September 2011

Der Spuk am Irchel hat ein Ende gefunden. Seit Februar wurden im Biochemischen und im Geografischen Institut über 20 Laptops gestohlen. Das Mysteriöse dabei: Es gab keine Einbruchsspuren. Der Sicherheitsdienst tappte lange im Dunkeln. Und auch ein halbes Jahr danach kann er noch nichts Genaueres darüber sagen. «Das ist ein laufendes Verfahren», sagt René Zimmermann, zuständig für die Sicherheit vor kriminellen Übergriffen an der Uni.

Gemäss Recherchen der ZS wurde vor einigen Wochen ein mutmasslicher Täter festgenommen. In der Wohnung des Mannes stellte die Polizei zwei der gestohlenen Laptops sicher. Die Stadtpolizei bestätigt die Festnahme, kann aber momentan keine Details bekannt geben: «Der Fall liegt momentan bei der Zürcher Staatsanwaltschaft», sagt Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei.

Ein Vertrauensbruch

Der mutmassliche Täter ist ein Angestellter der Uni Zürich. Der Leiter des Betriebsdienstes und Vorgesetzte des verhafteten Mannes, Karl Rüesch, erfährt durch die ZS von der Festnahme: «In meinen 19 Jahren an der Uni Zürich ist so etwas noch nie passiert. Diese Diebstähle sind für uns ein enormer Imageschaden.» Rüesch hofft, dass sich der Verdacht nicht bestätigt, denn das Vertrauen in den Betriebsdienst sei sein grösstes Kapital. Er habe sich dieses über lange Zeit aufgebaut und sehe es nun in Gefahr, weil einer von 130 Mitarbeitenden seinen Passepartout verwendet haben soll, um sich zu bereichern. Es ist zu hoffen, dass es ein Einzelfall bleibt.