J-P. Spinas (40): Reisen zum Beruf gemacht. PD

«Austausch wird immer wichtiger»

Ins Ausland reisen und arbeiten. Reiseunternehmen bieten solche Praktika an. Ein Gespräch mit Jean-Philippe Spinas, Verkaufsleiter bei STA Travel.

15. September 2008

Jean-Philippe Spinas, für wie wichtig halten Sie Sprachkenntnisse für die berufliche Karriere? — In der heutigen Zeit der Globalisierung wird der Austausch mit Menschen einer anderen Kultur immer wichtiger. Deshalb kommen den Sprachkenntnissen heutzutage sicherlich ein sehr hoher Stellenwert zu.

Sie selber haben an der Fachhochschule Betriebsökonomie studiert. Die richtige Entscheidung? — Ja, das kann man sagen. Nach der Matur habe ich im Tourismus bei der Balair gearbeitet. Die Reisebranche hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Der Vorteil der Fachhochschule ist, dass man das Erlernte gleich eins zu eins umsetzen kann und in den Austausch mit anderen Branchen tritt. Der Nachteil ist die enorme Investition von Geld und Zeit. Ich arbeitete unter der Woche und am Wochenende hatte ich Schule.

Ihr Arbeitgeber STA fokussiert neu sehr stark auf Praktika im Ausland. Was für eine Idee steht hinter diesem Konzept? — Die Erfahrung, einmal in einem fremden Umfeld gearbeitet zu haben, ist sehr viel wert. Daneben hat man aber auch die Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen. Man erhält einen vertieften Einblick in den Alltag einer anderen Kultur.

Insbesondere Wirtschafts-Studierende dürfte es interessieren, welche Bedeutung die Studierendenschaft in Ihrem Kundenportfolio einnimmt. — Eine sehr wichtige. Unsere Art von Reisen ist auf ein junges Publikum ausgerichtet. Studierende im Speziellen haben Zeit um zu Reisen, und es ist ihnen ein wichtiges Bedürfnis. Sie zeigen uns aber auch den Weg der Zukunft auf, sie sind die Trendsetter unserer Zeit. Deshalb treten wir in einen regen Austausch mit ihnen. Wir fördern beispielsweise Diplomarbeiten. Daneben haben wir auch ein Projekt mit der Wirtschaftsuni Zürich am laufen. Es ist in Entwicklung, nennen wir es einmal «Reisebüro der Zukunft».

Wohin geht denn der Trend für Ferien? — Der Trend verläuft in drei Richtungen. Da ist der Individualreisende, der auf eigene Faust loszieht. Dann der Weltenbummler, der eine gewisse Sicherheit wünscht, eine Struktur, die wir ihm mit auf den Weg geben. Der dritte Typ will einfach mal weg und etwas erleben. Ans Meer, in die Berge, an den Spring Break in Amerika oder wohin auch immer.

Was tun Sie konkret, damit Studierende ihre Kunden werden und nicht die der Konkurrenz? — Was uns von der Konkurrenz unterscheidet: Unsere Mitarbeiter haben dieselben Bedürfnisse und dieselbe Art zu Reisen wie unsere Kunden. Ich wäre die falsche Person am Schalter. Unsere Produkte sind auf jüngere Menschen zugeschnitten.