Für 7.80 Franken zu kaufen. Lukas Messmer

Bokoma

Auf der ganzen Welt zuhause: Studierende auf Reisen schrieben der ZS, wo sie sich gerade rumtreiben und was sie dort machen.

10. April 2008

Der Bokoma ist ein guter «Entertainer», sagt zumindest die Verpackung. «Ja, was kann man denn mit dem Bokoma alles anstellen?», fragte ich mich, als ich den vielversprechenden Inhalt auspackte. Auf den ersten Blick glaubte ich, einen Schwingbesen in der Hand zu halten. Dazu meint die Verpackung denn auch, dass sich negative Schwingungen beseitigen lassen. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, wie meine Suppe dank Feng Shui-Schwingungen plötzlich positiv auf meine Aura wirken soll.

Der Gebrauchsanweisung, die nur zwei Seiten lang ist, konnte ich entnehmen, dass der Bokoma einfach zu handhaben ist. Frohen Mutes las ich also weiter. Aber schon der erste Satz empörte mich. «Entspannen Sie sich im Sitzen oder Liegen und verwöhnen Sie sich selbst mit dem Bokoma oder lassen Sie sich von einem anderen verwöhnen». Da hätte ich mir ja gleich einen Dildo kaufen können.

Ein erneuter Blick auf den Bokoma brachte mich auf die Idee, dass es sich um eine Jäthacke für Topfpflanzen handeln könnte. Aber ich soll ja mich verwöhnen, und nicht die Geranien auf dem Nachbarsbalkon, obwohl die welken Dinger ein paar positive Schwingungen hätten gebrauchen können. Es blieb mir nichts anderes übrig als in der Gebrauchsanweisung weiter zu hacken.

Das Ding soll Endorphine freisetzen. Na bitte, und wo ist der Knopf zum Einschalten? Ich suchte erst mal nach einem Batteriefach, aber da war nichts. Also weiterlesen. «Fördert den Haarwuchs». Ja was denn nun? Endorphine oder Haare? Ich war völlig verwirrt. Aus lauter Verzweiflung kratzte ich mich mit dem komischen Antennending am Kopf. Was für eine Wohltat. Hätte der Zweck des Bokoma meine Gedanken nicht so beschäftigt, ich hätte ewig weiter massiert. Dann kam mir die Erleuchtung: mit dem Bokoma in der einen Hand den Kopf kraulen, mit der anderen die Gebrauchsanweisung halten und weiterlesen. Also: «Langes Haar sollte offen sein damit ein guter Kontakt der Endnoppen mit der Kopfhaut möglich ist. Lassen Sie den Bokoma gefühlvoll und langsam in kreisenden Auf- und Abbewegungen auf dem Kopf gleiten». Aha…