Kulturelles in Kürze 4/25

Kulturelles in Kürze — Schweizerdeutsche Hochstapelerei; Wo ist mein Mann?!; Hipster Shqipstër

Lea Schubarth, Debora Baumann (Text) und Marin Stojanovic (Illustration)
10. November 2025

Schweizerdeutsche Hochstaplerei

Sabin und Schanti, zwei Studierende in einer Schweizer Kleinstadt, die nicht mehr so richtig studieren, gründen einen Verein. Sein Zweck: Unterhaltung. Sie beginnen mit kleinen Theaterproduktionen, die kurz darauf in der Kulturwelt einschlagen. Spätestens als sie merken, dass Stiftungen und Firmen gerne Geld für Kultur ausgeben, ohne zu kontrollieren, was da genau los ist, geraten die zwei in einen Strudel der Kleinkriminalität. Béla Rothenbühlers «Polifon Pervers» wurde für den Schweizer Buchpreis nominiert und hat eigentlich keine Werbung nötig, aber empfehlenswert ist es trotzdem. Selten lacht man beim Lesen so oft laut auf wie hier. Die Luzerner Mundart, in der der gesamte Roman geschrieben ist, ist zwar gewöhnungsbedürftig. Doch gewöhnen tut man sich schnell, und dann liest sich die Handlung umso leichter. Als würde der Autor einem persönlich gegenübersitzen und eine Geschichte aus dem Dorf erzählen. Genial! (lea)

 

Wo ist mein Mann?!

Das fragt sich Raye, denn sie hätte gerne einen Ring am Finger mit einem glänzenden Diamanten, über den sie dann reden kann. Das hört sich auf Englisch viel besser an, versprochen. Einige kennen die britische R&B-Sängerin vielleicht vom Hit «Escapism», für den sie bei den Brits Awards 2024 den Titel Best Song of the Year holte. Die neue Single «Where Is My Husband» schlug schon vor der Veröffentlichung ein. Sie performte das Lied an Festivals diesen Sommer, unter anderem auch am Glastonbury in England und dem Montreux Jazz Festival, und die Konzertvideos liessen grossartiges erahnen. Das Lied wird Teil ihres heiss erwarteten Sophmore-Albums, Erscheinungsdatum unklar. Und Fun Fact: Ihr Grossvater kommt aus dem Appenzell! (deb)

 

Hipster Shqipstër

An der Langstrasse einmal abbiegen und man landet in einer… kleinen Kunstausstellung? Kleiderladen? Café? Bar? «Shqipstër» ist das erste albanische Pop-Up in Zürich. Betrieben wird es von der albanischen Non-Profit-Organisation Brezi Ynë. Sie ermöglichen einen Raum für interkulturellen Austausch und gesellschaftliche Fragen durch Kunst, Musik und Literatur. Diesen Vorsatz führen sie in ihrem Pop-Up fort. Es gibt leckeres albanisches Gebäck, Bier, Wein, Tee, Kaffee und Kunst mit einer Prise Geschichte. In der Ausstellung «Enough To Become History, Yet Never Long Enough To Belong» wird unter anderem die Geschichte der Albaner*innen in der Schweiz beleuchtet. Bis zum 22. Oktober kann man sich an der Kernstrasse 57 verwöhnen lassen. (deb)