Spiel die Langeweile weg

29. November 2020

Gesellschaftsspiel — Seit das Sofa der persönliche Vorlesungssaal ist, werden unsere Abschaltmechanismen auf die Probe gestellt. Ein klassischer Spieleabend kann helfen. Zum Beispiel mit «Decktective: Das gespenstische Gemälde». Ziel des Spiels ist es, einen Kriminalfall in einem Museum zu lösen. Für den Start ist keine aufwändige Vorbereitung nötig, man nimmt einfach die erste Karte vom Stapel und los geht’s. Sofort wird man mit seinen Mitspielenden in eine Szene geworfen und befindet sich in der Detektiv*innen-Rolle .

Alle arbeiten zusammen, durch das abwechselnde Abheben der Karten kann jedoch jede*r gezielt entscheiden, welche Informationen man mit der Gruppe teilen oder aber geheim halten will. Beide Aktionen können die Ermittlungsarbeit des Teams bereichern oder sabotieren.Die Karten verraten Hinweise, bauen langsam ein raffiniertes, dreidimensionales Spielfeld auf und treiben die Handlung mit plötzlichen, unerwarteten Ereignissen voran. Am Ende sind Fragen zu beantworten und der Fall wird aufgelöst. Die Anforderungen des Spiels sollte man aufgrund der Altersbeschränkung (ab 12 Jahren) nicht unterschätzen, denn es ist komplexer, als sich zunächst vermuten lässt. Laut dem Hersteller Abacusspiele ist «Decktective» für eine*n bis sechs Spielende geeignet. Alleine ist es jedoch zu einfach, den Kriminalfall zu lösen, da die verwirrenden Handlungen der Mitspieler*innen ausbleiben. Umgekehrt ist es eine enorme Herausforderung, den Fall zusammen mit fünf weiteren Personen zu klären. Zu zweit, dritt oder viert macht es definitiv am meisten Spass.

Die 62 vollbeschriebenen Karten von «Decktective» erklären den Fall und stossen Diskussionen im Team an. Die Zeit verfliegt dabei wie im Nu. Wahre Literaturfans werden am Fall des gespenstischen Gemäldes Freude haben. In der Geschichte sind nämlich subtile Anspielungen auf Shakespeares Macbeth versteckt. «Decktective» schafft es, ein spannendes Krimispiel zu entwickeln, leider zu einem hohen Preis. Wer den Fall einmal gelöst hat, kennt ihn und der Wiederspielwert hält sich dadurch in Grenzen.

[cab]

«Decktective» von Abacusspiele ist unter anderem bei Franz Carl Weber erhältlich.