Fahr zur Hölle: Hater
Hater sind des Teufels — Damit sind nicht diejenigen gemeint, die ihrer miesen Laune ab und zu Luft machen. Einen schlechten Tag haben schliesslich alle hin und wieder. Das passiert, und ein bisschen aggressiv darf man schon mal sein. Schlimm und anstrengend sind hingegen Leute, die gefühlt ununterbrochen an allem und allen herumnörgeln. Gegen die muss man sich richtiggehend Wände aufbauen, um sich nicht früher oder später vom Anschiss anstecken zu lassen und auch noch missmutig zu werden. Die Vorlesung ist zu früh, der Winter zu kalt, der Kaffee zu heiss, ja, eigentlich ist alles scheisse. Ja, die Welt ist ungerecht. Aber das ist nichts Neues.
Undenkbar, wie anstrengend das sein muss, wenn das Glas immer halb leer ist. Da muss man ja dauernd auffüllen. Und nicht nur heute, nein, jeden Tag das gleiche Theater, von früh bis spät. Auch wenn das Thema schon hundertmal durchgekaut wurde, kommt immer wieder dieselbe Motzerei. Klar ist es ist mühsam, diese Arbeit zu schreiben, aber machen müssen wir es ohnehin, und ständig über das Gleiche zu jammern, macht es auch nicht besser, geschweige denn gut. Ich sage nicht, dass ich mich nicht auch mal über Nichtigkeiten aufrege. Wenn der Himmel wochenlang dieselbe graue Farbe hat oder wenn das Tram wieder eine Minute zu früh losgefahren ist. Oder wenn Dinge einfach so sind, wie sie sind.
Aber dann heul halt eine Runde und halte danach die Klappe. Deine Mitmenschen werden dir dankbar sein.