Den Rat neu erfinden

Im April wird das neue VSUZH-Parlament gewählt. Dabei kämpfen acht Fraktionen um 70 Sitze. Ihre Positionen im Überblick.

4. Mai 2017

Die grösste Fraktion des VSUZH vertritt die Studierenden des Standorts Irchel und besteht dementsprechend hauptsächlich aus naturwissenschaftlichen Studierenden. Trotz breitem Engagement in der fakultären Politik will die IGI allgemein studentische Interessen verteidigen, wie auch schon in früheren Projekten im Zentrum.

In der nächsten Legislatur stehen in-frastrukturelle Anliegen im Fokus: Die neu errichtete Studibar soll auch weiterhin von Studierenden (mit-)geführt werden und Events von Fachvereinen beherbergen. Ausserdem will die IGI den Ausbau des Irchels aktiv mitverfolgen, sodass die Immobilienentwicklung in Einklang mit der Meinung der Studierenden vonstatten geht. Ein weiteres Anliegen der IGI ist, die Studiengebührerhöhung und die Abschaffung der kleinen Nebenfächer an der MNF zu verhindern.

Bisher: 20 Sitze

Die kriPo ist ein Sammelbecken verschiedener linker Strömungen und versteht sich selbst als politische Hochschulstimme. Sie politisiert nicht nur im VSUZH-Rat, sondern fällt auch immer wieder durch politische Aktionen ausserhalb des Rats auf. So hat sie im letzten Jahr eine Kundgebung gegen Studiengebührerhöhungen durchgeführt. Auch gehört sie dem Komitee «Kämpfen für Bildung» an, das sich gegen Bildungsabbau einsetzt. Die kriPo wehrt sich dagegen, dass der VSUZH zu einem reinen Dienstleistungsbetrieb verkommt. So positioniert sie sich gegen die Ökonomisierung des Studiums. Der Entwicklung rund um Bologna 2020 steht sie kritisch gegenüber.. Die kriPo setzt sich darüber hinaus ein für eine feministische Sicht und bekämpft jede Art von Sexismus.

Bisher: 16 Sitze

Trotz der Zweitbezeichnung «Interfakultäre Fraktion» vertritt die FILO hauptsächlich die Philosophische Fakultät und den Standort Zentrum. Ihr Hauptfokus liegt dabei pragmatischen Lösungen für Studierende, damit möglichst viele (administrative) Hürden für Studierende abgeschafft werden. In der nächsten Legislatur will sie beim Neubau im Zentrum bewirken, dass es dort mehr studentische Räume und ein besseres Campusgefühl gibt. Ausserdem soll sichergestellt werden, dass in der Speicherbibliothek gelagerte Materialien fürs Studium wieder einfacher verfügbar werden. Die FILO vereinigt nach Eigenaussage verschiedene politische Meinungen und versucht stets Kompromisse zu finden, weshalb sie Studierende vertreten können, die von verschiedensten Hintergründen kommen.

Bisher: 11 Sitze

Der Fachverein Ökonomie bringt die Anliegen der Wirtschaft in den VSUZH. Die Korrelation zwischen Wirtschaft und studentischer Politik sieht der vfoec darin, wirtschaftliches Know-how in den Rat miteinbringen zu können. Genau an diesem Know-how mangle es im Rat öfters. Nach Eigenaussage ist der fvoec eine der etabliertesten Kräfte im VSUZH: Das gebe ihm die Möglichkeit, in Gesprächen mit der Uni mit der nötigen Durchschlagskraft aufzutreten. Konkret will der fvoec in der nächsten Legislatur erreichen, dass in möglichst allen Lehrveranstaltungen Podcasts hochgeladen werden.

Bisher: 10 Sitze

Als Vertretung der Studierenden in Oerlikon beheimatet die IGOR Studierende aller Richtungen. Zu ihren Prioritäten gehören die bessere Einbindung des Standorts Oerlikon in universitätspolitische Fragen sowie gute Aufenthalts- und Lernräume und ein verstärktes Campusgefühl an ihrem Standort. Eines ihrer Kernanliegen besteht in der Verbesserung des Modulbuchungstools, welches in einigen Studiengängen oft Schwierigkeiten bereite. Ausserdem setzt sich IGOR für mehr Transparenz im Nachtseminar ein, besonders, was die Finanzen und die Mitarbeit der Fachvereine betrifft.

«Wir vertreten fakultätsübergreifend die Interessen von allen, denen die Verbesserung der studentischen Rahmenbedingungen auch ausserhalb des Zentrums am Herzen liegt.»

Bisher: 8 Sitze

Als starke Interessenvertretung der Jus- Studierenden gegenüber der Fakultät will die SI Recht ihre juristischen Kenntnisse auch der allgemeinen Studierendenschaft zugute kommen lassen. Ihr Kernanliegen in der nächsten Legislatur betrifft die Studiengebührerhöhung, die sie um jeden Preis verhindern will. Ausserdem sammelt sie zur Zeit Unterschriften gegen die Abschaffung der Wiederholungsprüfungen an ihrer Fakultät (siehe S. 9). Trotz politischer Differenzen zur anderen Jus-Fraktion will sie nicht mit dem Fachverein konkurrieren, sondern diesen ergänzen.

«Wir setzen uns für aktive und effektive Studierendenvertretung ein. Bei uns stehen die Interessen der Studierenden im Vordergrund.»

Bisher: 6 Sitze

Der Fachverein Jus ist die zweite und ältere Jus-Fraktion im VSUZH. Besondere Anliegen sind dem fvjus eine übersichtlichere Studiumsplanung sowie die Förderung der internationalen Mobilität für Studierende. Ihre Hauptaufgabe sehen die Vertreter und Vertreterinnen der Fraktion, den Jus-Studierenden den Studienalltag und den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. Wer denkt, dass der fvjus eng mit der SI Recht zusammenspanne, irrt: Ideologisch am nächsten steht ihm der fvoec.

Bisher: 2 Sitze

Die Kleinstfraktion move rund um Alex Touihri Wgeht ambitioniert in die Wahlen: Nicht weniger als 25 Sitze sind das erklärte Wahlziel. Die Schwerpunkte setzt move bei der Verwirklichung von rund um die Uhr zugänglichen Lernräumen für Studierende. Weiter will sich move für studentischen Wohnraum und gegen ein Fleischverbot an der Uni stark machen. Nach Ansicht der Fraktion wird fleischlose Ernährung viel zu stark gewichtet, wohingegen andere Minderheiten, die sich etwa koschere oder Halal-Gerichte wünschen würden, nicht berücksichtigt würden.

Bisher: 1 Sitz

Vom 7. bis 28. April finden die Wahlen des VSUZH mittels elektronischer Stimmabgabe statt. Neu gewählt werden die 74 Mitglieder des Parlaments. Stimmberechtigt sind alle immatrikulierten Studierenden der Universität Zürich. Weitere Informationen unter www.vsuzh.ch/de/wahlen.

In Zusammenarbeit mit Stephanie Meier