Andres Eberhard, Joel Bedetti und Pascal Sigg (v.l.) wollen Reportagen eine Plattform geben. Coup Magazin

Reportagen gegen den Mainstream

Drei Jungjournalisten gründen ein Online-Reportagemagazin. Zwei davon gingen durch die Lebensschule ZS. Zusammen wollen sie grossen Reportagen und jungen Talenten eine Chance geben. Jetzt fehlt nur noch das Geld.

14. März 2016

Es ist ein Projekt, das gegen den Strom läuft. Kaum ein grosses Medium ist mehr bereit, lange Reportagen zu drucken. Geschweige denn, diese fair zu zahlen. Mit dem Online-Magazin «Coup» wollen Andres Eberhard, Joel Bedetti (beide Ex-ZS) und Pascal Sigg das nun ändern.

Jeden Monat soll eine Reportage ins Netz gestellt werden – eine, die ihre Bezeichnung auch verdient. Doch Coup will nicht ein weiteres Gratisportal sein. «Wir möchten auch in Zeiten sinkender Medienerlöse unsere Autorinnen und Autoren einigermassen fair bezahlen», sagen die drei Vorstandsmitglieder des Vereins, der das Magazin trägt.

12 Geschichten für 50 Franken

Ein Non-Profit-Verein, der auf seine Leserschaft zählt. Per Wemakeit-Kampagne sollen nämlich 50'000 Franken zusammenfliessen. Das entspricht dem Budget des ersten Jahres. Als Gegenleistung gibt es ab 50 Franken ein Jahresabo – und damit 12 Reportagen aus der Schweiz. Für 1'000 Franken korrigieren die Coup-Macher auch noch deine Masterarbeit. Langfristiges Ziel ist laut Andres 1'000 Leserinnen und Leser; und eine Plattform für Talente zu werden: «Wir würden gerne ein Forum für talentierte jüngere Journalisten werden, die einordnen und reflektieren können».

Zwei Reportagen sind bereits online und gratis verfügbar, die dritte kommt Ende dieser Woche. Möglich machte das die Stiftung für Medienvielfalt. Mehr gibt es erst, wenn die Jungs ihr Geld zusammenkriegen.

www.coup-magazin.ch

Die Wemakeit-Kampagne läuft noch bis Ende März. Je mehr Leute mitmachen, desto billiger soll laut den Machern der Abopreis in Zukunft werden.

https://wemakeit.com/projects/digitales-magazin-coup/show/news