Fachverein Jus schliesst Präsidentschaftskandidatin vor GV aus!
Die gechasste Kandidatin vermutet, dass sie ausgeschlossen wurde, weil sie unter Studierenden Wahlkampf betrieben hatte.
Heute Abend findet die Generalversammlung des Fachverein Jus (fvjus) statt. Das Präsidium soll neu besetzt werden. Kurz vor der Versammlung wurde eine oppositionelle Kandidatin aus dem Verein ausgeschlossen. Auch sämtliche nicht angemeldete Passivmitglieder sowie die Medien will der Fachverein nicht hereinlassen.
Vanessa Fabris wollte für das frei werdende Präsidentschaftsamt des fvjus kandidieren. Der Vorstand des fvjus möchte aber Silvan Andermatt als neuen Präsidenten. Vanessa bekommt das deutlich zu spüren. «Ich wurde begründungslos kurzerhand vom Fachverein ausgeschlossen», schreibt sie auf Facebook.
Die Statuten des fvjus besagen, dass bei einem Ausschluss durch den Vorstand die Ausgeschlossene ohne Aufschub bei der nächsten Generalversammlung (GV) gegen die Massnahme rekurrieren kann. Die Teilnahme an der heutigen GV wird Vanessa aber verweigert. «Der Vorstand hat mir deutlich gemacht, dass ich keinesfalls an der GV teilnehmen darf», schreibt sie weiter. Ein ähnliches Schicksal erlitt ihr Vertrauter, Max Zickler, der ebenfalls kurzerhand vom Fachverein ausgeschlossen wurde.
Obwohl eine GV für sämtliche Mitglieder eines Vereins offen stehen sollte, will der fvjus mit allen Mitteln verhindern, dass weitere Unterstützer von Fabris heute Abend erscheinen. Passivmitglieder ohne Anmeldung sollen keinen Einlass erhalten.
Schon im Vorfeld Entstand der Eindruck, dass der Vorstand des Fachvereins lieber unter sich bleibt. Die offizielle Einladung zur GV wurde nur marginal angekündigt: in zwei Zeilen eines Newsletters mit der Überschrift «jusMail - jusless Party».
Die Befürchtung steht im Raum, dass Unterstützerinnen der Gegenkandidatin könnten noch kurzfristig Mitglied werden und an der GV mitbestimmen. Laut Statuten des fvjus werden Neumitglieder jederzeit angenommen. In einem E-Mail an einen interessierten Studenten, welches der ZS vorliegt, schreibt Noch-Präsident Schmid aber: «Auch nehmen wir in der Phase zwischen Einladung zur Generalversammlung und dem Termin der Generalversammlung keine neuen Mitglieder auf.»
Schmid will zum Vorgehen seines Fachvereins keine Stellung nehmen. Gegenüber der ZS drohte er mit «Konsequenzen», falls man sich nicht an seine willkürlich aufgestellten Regeln hält.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Fachverein Jus versucht, politische Fragen juristisch lösen. Im Studierendenparlament rekurrierte er mehrfach gegen Beschlüsse des Rates und verursachte damit hohe Anwaltskosten.