Der letzte Liz-Lümmel
Der letzte Lizlümmel — Die Alleskönnerin.
Alleskönnerin — Die Bologna-Reform ist super!
Ihr kann man alles in die Schuhe schieben. Das haben die Dozierenden als Erstes geschnallt. Langweiliger Prüfungsstoff? Bologna! Korrigieren von Seminararbeiten dauert ewig? Bologna! Plötzlich soll man trotz fehlender Rechtsgrundlage Präsenzlisten ausfüllen? Bologna! Dass uns mit der Studienreform alle möglichen und unmöglichen Übungen von Fakultäten und Profs als unausweichlich verkauft werden, war bisher schon bekannt. Doch die Superreform kann noch mehr: Im September ging das Studierendenmagazin Rosa ein. Warum? Ihr ahnt es: Bologna. In Zeiten des Lizenziats habe die Rosa noch floriert, liess sich die letzte Redakteurin zitieren. Sogar als an den Eingängen des Unisports ASVZ eine private Sicherheitsfirma die Legi-Kontrolle übernahm (ZS # 6/10), musste Bologna herhalten. Studierende hätten wegen der Reform keine Zeit mehr, solche Jobs zu übernehmen. Diese Reform ist einfach zauberhaft. Mit ihr kann man alles und das Gegenteil davon erklären: Ihr habt nach fünf Semestern einen Abschluss? Dank Bologna ist das jetzt normal. Ihr studiert ewig? Seit Bologna ist alles so unflexibel! Bologna hilft auch im Privatleben: Ihr habt schlechte Noten? Bologna! Keine Zeit mehr für die Freundin oder den Freund? Bologna! In der WG die Toilette nicht geputzt, obwohl ihr an der Reihe gewesen wärt? Bologna! Dies Kolumn hat Tipppfehler. Sorry! Wegen diesem «Bologna» kommen auch wir Lizenziatsstudis zunehmend unter Druck.