Postmodernism: Die Ausstellung im Landesmuseum. Stephan Rappo

Postmodernism

Ausstellung.

21. September 2012

Schrilles Design entdeckt man dieser Tage im Landesmuseum Zürich. Die dortige Ausstellung «Postmodernism» des Victoria & Albert Museum London besteht aus Werken der 1970er bis 90er Jahre. Sie zeigt, wie Künstler, Designer und Architekten neue Wege fanden, um die Regeln der strengen Epoche der Moderne zu brechen und Aufsehen zu erregen.

Die Ausstellung beginnt in den späten 1960ern, als man Gegenteiliges miteinander verband, wie beispielsweise gegenwärtige mit antiken Elementen. Schrille und leuchtende Farben wurden zu einem festen Bestandteil des neuen Stils. Ein neuer Look entstand. Exemplarisch dafür steht das kitschige Las Vegas, wo alles möglich sein sollte.

In der Abteilung der 1980er gibt es Videoclips von Yello, Prince oder David Bowie auf Grossleinwand zu geniessen. Daneben posiert das opulente, architektonische Umstandskleid von Grace Kelly, das an eine Auftürmung farbiger Bauklötze erinnert. In Diensten des Kommerzes und der Zurschaustellung des Ichs soll in der Gestaltung alles erlaubt sein.

Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört Ai Weiweis 2000-jährige Urne aus der Han-Dynastie, die er mit dem Firmenlogo von Coca Cola beschmiert hat. Uralte Tradition trifft auf modernen Kommerz. Dadurch ist die Urne heute teurer denn je.

Das Landesmuseum hat die ursprüngliche Ausstellung verkleinert und dafür einige Gegenstände von Schweizer Kunst- und Designschaffenden hinzugefügt.

Mit der Leuchtreklame «Protect me from what I want» wird den BesucherInnen zum Schluss die Frage gestellt, ob wir in unserer heutigen Konsumgesellschaft nicht auch noch in postmodernen Zeiten leben.

Wann: bis 28.10.2012

Wo: Landesmuseum Zürich

Eintritt: 8-10 CHF