Archäologische Operngeschichte. Jan Gollob

Interdisziplinäres

27. April 2012

Archäologische Operngeschichte

Aufgrund überraschender Funde von sensationellem kunsthistorischem Quellenwert hat das Ausgrabungsteam am Zürcher Sechseläutenplatz eine Gruppe von renommierten Theaterexperten beigezogen. Bei den ausgegrabenen Gegenständen handelt es sich nämlich allem Anschein nach um Accessoires und Kleidungsstücke aus dem Bereich der Opernkostümerie. So wurden unter anderem tonnenweise schwarze Otello-Schminke und mehrere Varianten von Zauberflöten zutagegefördert. «Man hatte höchstens mit Resten früherer Pfahlbausiedlungen gerechnet», liess ein Sprecher der Grabungsequipe verlauten. Die nun während Sondierungsarbeiten entdeckten Reliquien jedoch übertreffen alle Erwartungen des Projekts und sorgen für interdisziplinäre Euphorie. Auch der neue Opernhausintendant kann den Grabungen Gutes abgewinnen: «Wir werden bald sehr authentisch Kleists Erdbeben in Chili erstmalig als 4D-Opernbearbeitung auf die Bühne bringen.»