Katharina Schwarzinger plant mit ihrem Bruder Andreas die nächsten zehn Jahre Uniboard. Michaela Müller

Das Skurrilste aus zehn Jahren Uniboard

Auf der Internet-Plattform Uniboard.ch tauschen Studis Tipps und Tricks aus. Die Diskussionen laufen manchmal aus dem Ruder.

22. März 2012

Das Uniboard beherbergt 20’000 User aus allen möglichen Studiengängen. Entwickelt wurde es als Austauschplattform für eine Clique angehender Wirtschaftsinformatiker. «Doch irgendwann sind die Erstsemestrigen darauf gestossen, und die Userzahlen explodierten», erzählt Andreas Schwarzinger. Er ist Präsident des Vereins «linking pin», der im Hintergrund das Forum verwaltet. Besser bekannt ist er unter seinem Nickname «Bullit». Er hält mit knapp zehntausend Posts den einsamen Forumsrekord. «Unser Ziel ist es vor allem, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten», sagt Bullit. Das Uniboard bündle Informationen, die an vielen Stellen verstreut seien. Sein Traum wäre es, dass sich das Uniboard fakultätsübergreifend etabliert. Noch sind aber die Wirtschaftsstudis eindeutig in der Mehrzahl. Fleis­sig tauschen sie Zusammenfassungen, Ausgangstipps und Meinungen aus. Anlässlich des Zehnjährigen werde im Sommer auch gefeiert. Wo und wann das genau stattfindet, wird aber noch nicht verraten.

Die ZS hat das Board durchforstet und präsentiert euch die drei skurrilsten Anekdoten aus zehn Jahren Uniboard.

Platz 3: Die Diskussion um vegane Menus in der Mensa. Als der StuRa diese Idee präsentierte, entbrannte eine hitzige und durchaus ernstgemeinte Diskussion. Da wurde dann schon mal vorgeschlagen, das vegane Mahl zu 15 Franken anzubieten, um damit besseres Fleisch zu subventionieren.

Platz 2: Die Forumskultur. Als Ex-Vize-Miss-Schweiz Xenia Tchoumitcheva erklärte, sie werde in Zürich Wirtschaft studieren, freuten sich die meisten der User. Andere relativierten: «Bestimmt wird die von ein paar notgeilen Böcken angequatscht. Aber wenn die scheisst, stinkts genauso wie bei Sterblichen. Die wird die Konkurrenz der Goldküsten-Chick-Gang bestimmt noch zu spüren bekommen…»

Platz 1: Als im Herbst 2009 der Gummibärchensaal KOH-B-10 von Uni-von-unten-Aktivisten besetzt wurde, brach im Board eine regelrechte Hetze aus. Da wird von «asozialen, M-Budget-fressenden Fixern» geschrieben und von «pubertierenden kleinen Ratten», die man «mit Cricket-Schlägern aus dem Hörsaal prügeln» solle. Und «Politikwissenschaft, Philosophie, Germanistik usw., das sind die Arbeitslosen von morgen». Über 55’000 Hits erreichte diese Konversation bis heute.

Über die ZS im uniboard

«Wenn ich manche Artikel lese, denke ich, ich habe ein sozialistisches Manifest vor mir.» – RuSh

«Die Idee klang an der feucht-fröhlichen Orgie von Redaktionssitzung womöglich recht lustig, aber habt ihr wirklich erwartet, dass Leute auf euch zukommen und sagen: ‹Oh ja, Analverkehr, super, darüber wollte ich schon immer mal in einer Studentenzeitung lesen›?» – Bullit

«Die ZS taugt nicht mal als Papierwerkzeug für Glasmacher.» – Mister Grady