Yatin L. Shah leistet sich einmal im Monat einen Zmittag im Santa Lucia. Eric Franklin

Politik zum Zmittag (4)

Anlässlich der Nationalratswahlen 2011 lädt die ZS Kandidatinnen und Kandidaten auf einen Zmittag ein. Teil 4: Yatin L. Shah von den Jungfreisinnigen

21. September 2011

Yatin, du hast uns ins Santa Lucia geführt. Ist das nicht zu teuer für einen Studenten?

Doch, aber ich leiste mir das einmal im Monat. In einer längeren Mittagspause komme ich gerne mit Freunden in den Innenhof.

Du bist gepflegt angezogen. Gehst du im Anzug zur Uni?

Nein. Ich trage fast immer Jeans – auch an politischen Veranstaltungen. Ein Kragen ist aber stets dabei. Als Poloshirt oder Hemd.

Du siehst aus wie ein braver Bürger. Hast du dunkle Seiten? Bist du schon einmal schwarzgefahren?

Ja, aber unfreiwillig. Ich stieg aus Versehen in den falschen Zug. Für die Rückfahrt löste ich dann aber ein Ticket.

Das zählt nicht. Hast du wenigstens einmal bei einer Prüfung gespickt?

Naja, das schon. Im Lateinunterricht an der Bezirksschule. Ich schrieb die Frage auf ein Zettelchen und gab es meinem Banknachbarn – als die Antwort zurückkam, hat uns die Lehrerin erwischt.

Was bringt dich auf die Palme?

Ich mag es nicht, wenn Leute Abmachungen und Termine nicht einhalten. Dann habe ich mich vorbereitet, und die anderen können nicht mitmachen. Das nervt.

Kommen wir zu deinem Studium. Was waren für dich die Hauptgründe, Wirtschaft zu studieren?

Die Wirtschaftswissenschaften haben mich von klein auf interessiert. Ich will Unternehmer werden, und das BWL-Studium ist eine gute Vorbereitung, um das grundlegende Handwerk dafür zu erlernen.

Dein Studium ist nicht gerade locker. Wie erholst du dich?

Ich gehe gerne ins Kino oder unternehme etwas mit Freunden. Auch die Politik sehe ich als guten Ausgleich zum Studium.

Du erholst dich mit Politik vom Studium?

In den überfüllten Wirtschaftsvorlesungen hat man fast keine Möglichkeit, aktiv mitzumachen. Ich diskutiere sehr gerne und überzeuge andere gerne von meiner Meinung. Ich äussere mich gerne zu allem, zu Gott und der Welt. Im grossen Hörsaal ist das schwierig.

Was ausser überfüllten Hörsälen stört dich noch? Was würdest du als Rektor der Uni verändern?

Ich würde die Homepage und das Einschreibeverfahren verbessern und ausserdem die Lehre stärker in den Vordergrund stellen. Die Forschung ist wichtig, noch wichtiger ist es aber, die Studierenden für ein Fach zu begeistern. Das ist in manchen Vorlesungen leider nicht der Fall.

Aber du willst ja nicht in die Unileitung, sondern in den Nationalrat. Weshalb sollten dich deine Kommilitonen wählen?

Ich bin engagiert und liberal und setze mich für die Jugend und ihre Zukunft in der Arbeitswelt ein. Freiheit, weniger Gesetze und Vorschriften sind mir ebenfalls ein grosses Anliegen. Nur eine liberale Gesellschaft und Wirtschaft gibt uns Jungen die Chance, den Anschluss im Berufsleben zu finden. Die liberalen Werte der Schweiz liegen mir am Herzen – das sind alles Werte, die unseren Wohlstand erhalten.

Yatin L. Shah, Jahrgang 1989

Studium: Wirtschaft

Partei: Jungfreisinnige, AG

Zmittag im: Santa Lucia