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RBMA-Radio

Internetradio

25. November 2009

Nachdem an dieser Stelle schon einige kommerzfreie, alternative Internetradios vorgestellt wurden, begeben wir uns dieses Mal auf die böse Seite der Massenindustrie. Wir nähern uns dem Inbegriff des Konsums, machen uns auf den Weg ins Reich der tausend Höllenhunde und landen bei Red Bull. Sämtliche Extrem-Sportarten, Formel 1, Eishockey und Fussball reichen den roten Bullen nicht, schliesslich hat ein Ochse nicht nur Hörner, auch die Ohren wollen bedient sein – und ganz ohne Energie ist noch keine Musik ausgekommen. Kein Wunder also dringt der Megakonzern in die digitale Musikwelt ein.

Das taurinhaltige Radio wurde 2005, basierend auf der Red Bull Music Academy (RBMA), aufgeschaltet und jagt seither eine Unzahl an Musikshows durchs Fiberglas via Computer direkt in die Hörgänge. Die Musik deckt laut Homepage «soulful hip hop to polyrhythmic house to sci-fi electronix and everything in between» ab. Das Musikarchiv ist in drei Kategorien geteilt: Interviews & Features, Live Recordings und Mixes. Empfehlenswert ist der Show Finder. Mit diesem kann nach Kategorie, Genre, Land und Künstler gesucht werden. Er führt die HörerInnen direkt zur Lieblingsmucke. Bei einem Treffer werden Links zur Bandhomepage zur Verfügung gestellt und auf weitere ähnliche Musik verwiesen. Dies kennen die geneigten Hörer ja bereits von last.fm oder anderen Internetradios.

Die grösste Schwachstelle des Radios ist der fehlende Track-Service. Zwar wird eine Playlist ausgegeben, bei welchem Lied man sich befindet, bleibt aber unklar. Zudem existiert ein 24/7-Live-Stream, der wiederum eine blosse unstrukturierte Abfolge von Shows wiedergibt.

Fazit: Passive Radiokonsumierende sollten die Finger vom RBMA-Radio lassen. Für aktive Music-Maniacs bietet die Red Bull Music Academy allerdings eine gut sortierte Fundgrube an Musik, die durchstöbert werden will.

Links

Red Bull Music Academy Radio