Editorial #4/09

Editorial

18. September 2009

Liebe Erstsemestrige!

Ich wende mich an euch, da ich den Studierenden mit mehr als zwei Semestern ja doch nichts zu sagen habe. Dazu bin ich noch viel zu grün hinter den Ohren. Aber für euch Erstsemestrige habe ich so einige Tipps. Vor einem Jahr habe ich meine Studentenlaufbahn begonnen und bekam damals einen wertvollen Ratschag: «Du musst dein Studium aktiv gestalten!» (ZS, 04 / 08).

Diesen Tipp habe ich mir zu Herzen genommen und mein erstes Jahr in vollen Zügen genossen. Zuerst heuerte ich bei der ZS an und fand sogleich einen Platz in der Redaktion. In meinem Nebenfach Volkswirtschaft habe ich gelernt, mich mit Ellbogen durchzusetzen. Diese Eigenschaft setzte ich bei der ZS erfolgreich ein und hievte mich mit fiesen Tricks in die Redaktionsleitung.

Auch abgesehen von der ZS war die Uni für mich bisher der reinste Vergnügungspark. Ich hab mit anderen Studierenden vor der Uni demonstriert, in einem Labor an der ETH mein Körperfett abgebaut und mir im Burghölzli eine gehörige Portion Psilocybin eingeworfen.

Die Uni bietet viel, also geniesst euer erstes Jahr. Aber wenn ihr aus der Fremde ins wunderschöne Zürich kommt, dann habt ihr es erst einmal gar nicht so leicht. Wir Stadtzürcher lieben unsere Stadt und mögen keine Fremden, das werdet ihr bald zu spüren bekommen. Integriert euch also möglichst schnell und lernt gefälligst Zürichdeutsch. Wenn ihr dazu nicht bereit seid, dann geht halt in den Bündner-Club oder wo auch immer ihr herkommt.

Ach ja, und für euch Mehrsemestrige habe ich natürlich auch noch einige Tipps. Wenn ihr zum Beispiel unverhofft Kinder bekommt, dann verzweifelt nicht. Falls ihr einmal nicht wissen solltet wohin mit den Blagen, dann habe ich auch dafür eine Lösung. Studieren mit Kindern ist durchaus möglich, auch wenn das Studium zur Nebenbeschäftigung wird. So wie bei mir und meinem ersten Sprössling, den ihr gerade in den Händen haltet – viel Spass beim Lesen.

Corsin Zander, Redaktionsleitung