Mirjam Sidler

Polyparty

Auf der ganzen Welt zuhause: Studierende auf Reisen schrieben der ZS, wo sie sich gerade rumtreiben und was sie dort machen.

10. April 2008

Beim Aussteigen aus dem Tram erkannten wir auf einen Blick, dass wir uns wohl die allerdümmste Zeit (22.30 Uhr) ausgesucht hatten, um uns vor der ETH zu treffen. Die Schlangen vor den beiden Seiteneingängen waren so lang, dass man nicht mal mehr erkennen konnte, welche wo anfing. Bald schon waren wir mittendrin in dem Ding und bekamen heftige Flirts und daraus resultierende Beziehungsdramen (inklusive Ohrfeige) live mit. Daraus und aus den Kontrollen unbeschädigt hervorgegangen, sahen wir uns erst mal um. Beim Poetry Slam ging es um Crocs, aggressive tieffliegende Pingus und sterbende Bananen, im Rockfloor benötigte man ein Atemschutzgerät, auf dem Discofloor eine eiserne Rüstung und einen Schirm, auf dem Latinfloor einen Tanzpartner. Hatten wir aber alles nicht dabei, deshalb traten wir die Flucht in den zweiten Stock an. Dort verfolgten wir aus der Vogelperspektive, was Bligg und seine Gäste auf der Bühne trieben und liessen uns von der hypnotisierenden Wirkung des Anblicks Hunderter im Takt mitwippender Menschen beruhigen.

Viel Herumgelaufe und Herumgeschubse, mitreissende Beats, schlechte Luft, interessante Filme, wogende Armmeere, Bananen, die gerne gegessen würden – was nach schräger Party klingt, war sicher ein interessanter Abend, weniger wäre wahrscheinlich aber mehr gewesen.