Klein, niedlich und bequem – kostet so viel wie ein asiatischer Luxusliner. Lukas Messmer

Ferrari hat drei Stück in der Garage

Vom kultigen Rennauto zum Lifestyle-Objekt. Welchem Dozent oder welcher Dozentin gehört wohl dieser Mini? Unsere Expertin schliesst

12. März 2008

vom Auto auf den Besitzer.

Niki Lauda startete damit seine Rennfahrerkarriere, die Beatles besassen je einen, Enzo Ferrari sogar deren drei: Der Mini ist Kult. Dabei wurde der kleine Brite ursprünglich für Leute mit wenig Geld und noch weniger Platz konzipiert. Das war einmal. Heute wird der Mini von der Luxusmarke BMW als Lifestyle-Objekt produziert. Auch wenn die Neuauflage optisch stark an das Original erinnert, hat sie doch alle kultigen Eigenschaften verloren: Der Mini ist bequemer geworden, dafür kostet er jetzt so viel wie eine asiatische Limousine. Auch der Leinwandauftritt des kleinen Briten hat sich verändert, tuckerte er früher noch als Mr. Beans Kutsche über die Leinwand, liefert er sich heute coole Verfolgungsjagden in platten Action-Streifen wie «The Bourne Identity». Und es funktioniert: Der Kinogänger ist beeindruckt, blättert zu Hause in der abonnierten Frauenzeitschrift den Testfahrt-Bericht nochmals hervor, ist nun noch beeindruckter, überschläft die «crazy» Idee mit der Neuanschaffung nochmals, genehmigt sich eine warme Dusche und fasst sich ein Herz. Wer so sehr um seinen Ruf bemüht ist, dass er für ein schwarzes Spielzeugauto eine ganze Stange Geld springen lässt, gehört ganz klar in die Abteilung Kommunikation und Publizistik.