Den Jeep fährt Anton Leist. Lukas Messmer

Auflösung Autogramm ZS#2/86

Wem gehörte der Jeep Cherokee in der letzten Ausgabe?

12. März 2008

Liebe Leser, Sie erinnern sich vielleicht an die Szene in Jurassic Park 1, in der die Crew versucht, mit einem Jeep dem heranstampfenden Tyrannosaurus Rex zu entfliehen. Der Fahrer schaut in den Rückspiegel, der die Inschrift enthält «Objects in the mirror are nearer than they appear!» Mich hat die Ironie und tiefe, auf fast jede Lebenssituation anwendbare Weisheit dieses Spruchs so sehr beeindruckt, dass nur noch die Frage bestand, welche Variante von Jeep ich wählen sollte.

Mit dem Cherokee habe ich die mittlere gewählt, vielleicht in leichter Erinnerung an Aristoteles’ Lehre der Mitte. Der Wrangler schien mir zu luftig und eng, der Grand Cherokee doch etwas zu unförmig, rein ästhetisch gesehen. Ich weiß, diese aufwendige Art, sich täglich einen Hinweis auf drohende Termine, mögliche Krankheiten oder kreuzende Sattelschlepper vor Augen halten zu lassen, hat unangenehme Nebenfolgen. Warum stelle ich den Rückspiegel nicht einfach als Art-Objekt auf den Schreibtisch? Die Weisheit des Spiegels hätte dort keine Relevanz mehr, so völlig ohne Verbindung mit den Energieströmen des Verkehrs, der Hektik und der riskanten Handlungen. Deshalb bleibt die Schrift im Spiegel, der Spiegel am Jeep und der Jeep auf der Strasse. Und die Objekte bleiben scharf.

*Anton Leist ist Professor für praktische Philosophie und Leiter der Arbeits- und Forschungsstelle für Ethik an der UZH.