Keinen Edgar bitte
Afrim Fetinci macht den Selbstversuch bei «Hair Secrets by Catarina». Die Coiffeuse Ana Catarina Marques Teixeira führt das Geschäft im ETH Campus auf dem Hönggerberg. Welche Geheimnisse wird ihm Catarina verraten oder trägt er bald ein Geheimnis auf seinem Kopf?
Ich mache den Selbstversuch bei «Hair Secrets by Catarina». Die Coiffeuse Ana Catarina Marques Teixeira führt das Geschäft im ETH Campus auf dem Hönggerberg. Welche Geheimnisse wird mir Catarina verraten oder trage ich bald ein Geheimnis auf meinen Kopf?
Nachdem sich Catarina vorgestellt hat, unterhalten wir uns über meine Haare. Sie will wissen, welche Haarprodukte ich benutze, warum ich meine Haare kürzen will und wann ich meine Haare das letzte Mal gekürzt habe. Sie freut sich über mein Know-how über die Honig-Haarprodukten von «LUSH», die ich selber gebrauche. Sie erklärt, dass Honig gegen trockenes Haar hilft. Ich schaue mir meinen Kopf an, denke an Rückschnitte, an Sträucher und Bäume und will deshalb meine Haare radikal abschneiden lassen. Wir amüsieren uns beide über meine These, dass je kürzer sie mir die Haare schneidet, dieser Artikel und somit ihr Geschäft umso mehr Aufmerksamkeit erhalten würde. Einen Maschinenhaarschnitt empfiehlt mir Catarina nicht.
«No es bitzli»
Catarina arbeitet gerne mit Bildern, sie orientiert sich jeweils an den Fotos von Models, die ihre Kunden und Kundinnen ihr zeigen. Ich zeige ihr ein Bild von mir, das ich vor etwa vier Jahren gemacht habe. Zudem soll ich im Prozess mit den Worten «chürzer» oder «no es bitzli» meine ideale Haarlänge mit ihr bestimmen. Das Kürzen beansprucht bereits genügend Zeit und emotionale Energie von mir und darum kommt das Färben heute nicht in Frage, obwohl es laut Catarina hoch im Kurs ist, sich die Haare platinblond zu färben.
Die ersten Haar-Geheimnisse erfuhr Catarina von Valentino am Paradeplatz. Als Catarina ihre Lehre beim Coiffure Valentino machte, gab es noch eine Valentino-Filiale im Grieder Les Boutiques an der Bahnhofstrasse 30. Dort schnitt sie auch Promis und dem gehobenem Klientel die Haare. Sie erinnert sich an Kund*innen, die vor oder nach dem Shoppen in der Grieder-Filiale noch einen frischen Haarschnitt haben wollten. Viel Geld gaben die Kund*innen dort aus und dementsprechend war der Kunde König. Diese Zuvorkommenheit hat sie verinnerlicht und in anderen Salons weitergelebt. Im Einkaufszentrum City Bernina schnitt sie vielen Student*innen die Haare.
Aus diesen Zeiten kommen einige nun als Alumni zu ihr, manchmal sogar mit ihren Kindern. Währenddessen entwickelte sie ihre Methoden, zum Beispiel schneidet sie mir meine Haare trocken, um eine bessere Übersicht meines Haarvolumen zu haben. Egal wo die Zwischenstationen waren, lebendige Bahnhofstrasse oder leerer Salon beim Bahnhof Enge, Catarina nahm dank ihrer Leidenschaft immer einen Kundenstamm mit.
Um solch einen Kundenstamm beibehalten zu können, darf man nicht für eine längere Zeit weg vom Fenster sein. Ein Teil ihres Kundenkreises will beispielsweise alle drei Wochen einen neuen Haarschnitt.
Mit einem Haarschnitt in die Vergangenheit
20 Zentimeter Haare sind weg. Nun sehe ich im Spiegel einen ganz anderen Afrim, doch erneut sage ich «no es bitzli». Mein Spiegelbild zeigt mir einen Look, den ich vor etwa zwei Jahren hatte – der Schnitt ist mir noch zu vertraut. Lieber will ich ein Spiegelbild sehen, das ich noch nicht kenne. Catarina rät mir, mit der Hand durch meine Haare zu fahren, fühlt sich toll an, auch wenn ich anschliessend einige Haare in meiner Hand halte. Anschliessend gibt mir Catarina eine Kopfmassage. Ihre Kopfmassage bewirkt wahre Wunder und wenn diese Aussage nicht für einen Besuch bei Hair Secrets by Catarina spricht, dann schaut euch ihre Preise an. Studenten erhalten einen Rabatt von 20 Prozent und der erste Haarschnitt kostet 36 Franken nur 26 Franken.