Michael Schaepman ist seit 2017 Prorektor Forschung UZH. Frank Brüderli

Michael Schaepman als neuer Uni-Rektor vorgeschlagen  

Der Universitätsrat hat Michael Schaepman, Professor am Geographischen Institut, als neuen Rektor der Uni Zürich vorgeschlagen. Die definitive Entscheidung fällt am 25. Mai. Dass der Uni-Rat nur einen Kandidaten für den Rektoratsposten empfiehlt, stösst auf Kritik.

3. März 2020

Der aktuelle Prorektor Forschung UZH und Professor für Fernerkundung am Geographischen Institut, Michael Schaepman, steht vor einer Beförderung. Der Universitätsrat hat ihn als Einzelkandidaten für die Nachfolge von Michael Hengartner aufgestellt, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Damit ist das Findungsverfahren zur Neubesetzung des Rektoratsposten abgeschlossen. «Die eingesetzte Findungskommission hat verschiedene Kandidaturen geprüft und einen Vorschlag gemacht. Der Universitätsrat ist überzeugt, mit Michael Schaepman den richtigen Kandidaten gefunden zu haben», sagte Sebastian Brändli, Aktuar Universitätsrat und Hochschulamt-Chef, gegenüber der ZS. Zu Schaepman habe es «keine gleichwertige Alternative» gegeben. Wie viele Personen sich ursprünglich für das Amt beworben haben, wollte Brändli nicht sagen.

Senat hat keine Auswahl

Mit Schaepman hat sich der Universitätsrat für einen Einzelkandidaten entschieden. Dies, obwohl die Findungskommission zusätzlich zum Prorektor Forschung UZH eine externe Kandidatur vorschlug – also eine Person, die nicht von der Uni Zürich kommt. Diese Information wurde der ZS vor Kurzem zugespielt. Die Existenz einer Zweierliste bestätigte Sebastian Brändli auf Nachfrage. Wessen Name zusätzlich auf der Liste stand, wollte er allerdings mit Verweis auf «vertrauliche Aspekte des Verfahrens» nicht sagen.

Isaias Moser, Co-Präsident des VSUZH und Mitglied der Findungskommission, wollte sich zur Zweierliste hingegen nicht äussern. Moser sagte jedoch, dass der Senat «eine tatsächliche Auswahl» begrüssen würde. Dies hätte natürlich bedingt, dass der Universitätsrat die beiden Kandidat*innen auch aufgestellt hätte, was mit der Einzelkandidatur nun nicht geschehen ist. «Mit nur einem Namen hat der Senat gar keine Auswahl», so Moser. Die jetzige Rektorin ad interim, Gabriele Siegert, stand jedenfalls nicht auf der Liste. Sie hat bereits kommuniziert, dass sie auf das Rektoratsamt verzichte.

Ende Mai fällt die Entscheidung

In den nächsten Wochen wird Michael Schaepman zu Hearings mit den Fakultäten und Ständen eingeladen. Am 11. Mai entscheidet dann der Senat der Universität Zürich, in dem alle Profs und die Stände vertreten sind, über die Kandidatur. Falls sich der Senat für die Empfehlung Schaepmans ausspricht, was laut Sebastian Brändli «angesichts der Qualität des Kandidaten sehr wahrscheinlich» ist, geht die Entscheidung zurück zum Universitätsrat. Dieser bestimmt am 25. Mai definitiv, ob Michael Schaepman der nächste Rektor der Uni Zürich wird.

Das Hearing vom 25. März ist für die Stände vorgesehen, womit auch alle Studierenden teilnehmen können, sagte Isaias Moser. «Dort dürfen interessierte Studis Fragen stellen und sich mit Schaepman vertraut machen.» Moser hat als Mitglied der Findungskommission mit den Kandidat*innen verschiedene Gespräche geführt. Schaepman habe bei ihm einen guten Eindruck hinterlassen: «Er ist unkompliziert im Umgang und handelt im Sinne und Interesse der Studierenden», so Moser.