Am Uni-Standort in Oerlikon wird auf die Informationen des Bundesamtes für Gesundheit verwiesen. Jonathan Progin

Zehn Coronavirus-Fälle an Uni Zürich

An der Universität Zürich sind zehn Personen am Coronavirus erkrankt. Lehrveranstaltungen im Gebäude Y27 und dem Zentrum für Zahnmedizin fallen vorerst aus. Die Uni sucht noch nach Lösungen für die betroffenen Studierenden.

2. März 2020

+++ Info: Dieser Artikel wurde zuletzt am 05.03.2020 um 18.00 Uhr aktualisiert +++

Insgesamt sind zehn Uni-Angehörige positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sechs davon gehören dem Institut für Mathematik an. Ob darunter auch Studierende sind, gab die Uni in einem Informationsmail von Dienstagabend nicht bekannt. Am Montag hiess es noch, dass keine Studierende betroffen waren.

«Die Betroffenen sind in Behandlung. Mitarbeitende der Gesundheitsdirektion stehen mit ihnen sowie ihren engsten Kontaktpersonen in Verbindung», so die Mail weiter.

Nachdem die Uni Anfang Woche noch bestätigt hatte, dass der universitäre Betrieb am Institut für Mathematik wie gehabt weitergeführt werde, wurde nun ein neuer Entscheid getroffen. Das Gebäude Y27 am Irchel wird ab heute Donnerstag, 20 Uhr, bis Sonntag, 22. März, geschlossen, wie aus einer neuen internen Mail der Uni hervorgeht. Folglich müssen alle Forschenden wie Studierenden, die in diesem Gebäude arbeiteten oder Vorlesungen besuchten, bis dahin zu Hause bleiben. Alle Vorlesungen, die in diesem Gebäude stattgefunden haben, sind vorerst abgesagt.

Auch Zentrum für Zahnmedizin betroffen

Doch nicht nur das Institut für Mathematik ist betroffen. Auch am Zentrum für Zahnmedizin wird der Lehrbetrieb vorübergehend bis am 16. März eingestellt, wie Kurt Bodenmüller, Medienbeauftragter der Uni Zürich, informiert. Dies, nachdem ein Zahnarzt positiv auf den Virus getestet wurde. Der Klinikbetrieb werde aber weiterhin fortgeführt. Am Zentrum für Zahnmedizin sind insgesamt 115 Studierende betroffen.

Was die Lehrveranstaltungen betrifft, suche man noch nach Lösungen. «Als Alternative arbeitet man am Aufbau virtueller Vorlesungen mit Videoübertragung, Podcasts und elektronischen Übungen», so Bodenmüller. Aktuell sind keine Absagen von Prüfungen bekannt.

Die Vorlesungen und Seminare am Institut für Mathematik wurden zuvor am Dienstag wieder aufgenommen, nachdem sie am Montagmorgen kurzfristig abgesagt wurden. Auslöser war ein Doktorand des Instituts, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das zeigt eine interne Mail, die der ZS vorliegt. Personen, die mit ihm in Kontakt waren und seitdem grippeähnliche Symptome entwickelt haben, sollten zu Hause bleiben und sich an ärztliches Fachpersonal wenden, so die Mail weiter.

Uni in Kontakt mit den Behörden

Auf Nachfrage der ZS vom Montag hatte Müller noch bekräftigt, dass der Uni-Betrieb «normal» weiterlaufe. Dabei verwies er auf die Informationen des Bundesamtes für Gesundheit, die die Uni online sowie auf verschiedenen Bildschirmen und Plakaten an den Standorten verbreitet. So wird geraten, gründlich die Hände zu waschen oder in die Armbeuge zu husten. Die Hochschule sei «im ständigen Kontakt mit den Behörden und wird allfällige weitere Massnahmen mit ihnen absprechen», so Müller.

Am Sonntagabend wurde ausserdem eine Mail an alle Angehörige der Universität versendet. Darin wird von Reisen nach China, Italien, Iran, Südkorea und Singapur abgeraten. Nach einem Aufenthalt in «Ländern, in denen sich das Coronavirus ausgebreitet hat», sei es Mitarbeitenden, Studierenden und externen Personen «während 14 Tagen ab Abreise» untersagt, Veranstaltungen zu besuchen oder Räumlichkeiten der Uni zu betreten.