Grenzen erkunden
Veranstaltung— Was ist eine Grenze? Viele denken zuerst an die Landesgrenze, eine sichtbare Grenze, die ein Land vom Nachbarland abtrennt und klar definiert, was drinnen und was draussen ist, wer dazugehört und wer nicht. Das Zentrum Karl der Grosse hat sich dem Thema angenommen. Denn «Grenzen» gibt den Rahmen der aktuellen Ausgabe der zweimal jährlich durchgeführten Veranstaltungsserie im Karl dem Grossen vor. Bei verschiedenen Anlässen werden Grenzen gezeigt, diskutiert und hinterfragt. Die Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, eigene Grenzen zu überdenken und vielleicht sogar zu überwinden.
Eröffnet wurde die Reihe mit einem Gespräch mit dem deutschen Fotografen Toby Binder, der seine Fotoausstellung «Wee Muckers – Youth of Belfast» vorstellte. Seine Bilder erzählen vom Leben an der Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland. Seine Fotoausstellung kann bis am 27. Juni im Eingangsfoyer des Zentrum Karl der Grosse besucht werden. Durch die unkonventionelle Platzierung der Bilder im Foyer statt in einer Kunstgalerie würden mehr Menschen die Fotos sehen, so Reto Schönenberger, Mitarbeiter im Karl der Grosse. «Auch Gäste des Restaurants, die zur Toilette wollen, halten inne und betrachten die Fotos.»
In der (fast) grenzenlosen Auswahl an Veranstaltungen erzählen unter anderem Geflüchtete und freiwillig Engagierte von ihren persönlichen Erlebnissen und Träumen. Ausserdem zeigt die Theatergruppe Act Back körperliche und geistige Grenzen auf und in der Sternwarte wird auf die Mondlandung anno 1969 zurückgeblickt.
Karl der Grosse versteht sich als Plattform für Auseinandersetzungen, das Haus bietet Raum für Diskussionen über Politik und Gesellschaft. Das Programm ist gewollt kontrovers. Man will jede und jeden ansprechen und zur Debatte anregen. Darum passt auch die in Zürich lebende Basler Schriftstellerin Gianna Molinari gut ins Programm. Im Juni wird sie auf der Dachterrasse aus ihrem Roman «Hier ist noch alles möglich» lesen.