Editorial #5/18
Unter Tieren — Die Trams der Linie 7 und 9 halten unterirdisch. Man passiert die mit blauem Licht geflutete Haltestelle und macht sich auf den Weg an die Oberfläche, auf den Weg in eine Parallelwelt: den Campus des Tierspitals Zürich am Irchel.
Hier bündeln sich alle akademischen Kräfte, deren Interesse dem Tier gilt: Studierende büffeln in modernen Studiengebäuden die Anatomie von Boas bis Wühlmäusen (S. 16). Tierärztinnen verarzten in den zwei Tierkliniken offene Pfoten und operieren gedrehte Mägen (S. 18). Sportmediziner schicken Pferde aufs Laufband, um ihre Fitness zu testen. Und in den Laboren am Campus Tierspital wird mit und an Tieren geforscht; die Ergebnisse lassen sich oft auch gewinnbringend auf die Humanmedizin übertragen (S. 22).
Studieren ist nicht gleich Studieren, Universität Zürich ungleich Universität Zürich. Der Studienalltag eines Veterinärmedizinstudenten hat mit dem einer Rechtsstudentin praktisch nichts gemeinsam. Deshalb lohnt der Blick über den mit dem Mensamenü gefüllten Teller (S. 6). Studieren an der Uni Zürich findet nicht nur in Hörsälen und Bibliotheken statt. Sondern auch in Operationssälen und Ställen.
Für die Redaktion
Reto Heimann und Oliver Camenzind