CC Пресс-служба Президента России

Public Relations: BlaBla mit Blatter

Der Akademische Sportverein Zürich hat herausgefunden, ...

21. Oktober 2015

...dass FIFA-Chef Sepp Blatter gerne Synchronschwimmen im TV schaut und Rassismus blöd findet.

In der Septemberausgabe des ASVZ-Hefts «GO!» stellt Textchef Thomi Borowski dem Noch-FIFA-Chef Sepp Blatter acht Fragen. Das versprach interessant zu werden: Der mittlerweile suspendierte Präsident des Weltfussballverbands steht ja seit längerem im Fokus der internationalen Presse. Und wird dort nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. (Eine offizielle Anklage gegen Blatter gab es kürzlich noch obendrauf, das war jedoch nach dem «GO!»-Redaktionsschluss.)

Kritische Fragen werden keine gestellt. Statt zum Beispiel zu fragen: «Herr Blatter, wieso finden die Fussballweltmeisterschaften nur noch in undemokratischen Ländern statt?», entlockt der Journalist dem Fussball-Funktionär Plattitüden. Blatter würde gerne «dem Rassismus, der Diskriminierung und der Intoleranz» die rote Karte zeigen.

Der Verbandspräsident wird auch nicht gefragt, ob er Fernsehübertragungsrechte zu Freundschaftspreisen verhökert hat. Sondern: «Gibt es einen Sport, den Sie lieber am TV schauen, als ihn selbst auszuüben?» Wenigstens entbehren manche Sätze von Blatter nicht einer gewissen politischen Brisanz – ganz ungewollt: «Und ich darf mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen: Meine Mitarbeiter hören auf mich. Meistens gewinnt die FIFA.» Der Rest ist selbstdarstellerisches Kokettieren – und das vor immerhin 64'000 «GO!»-Leserinnen und Lesern.

Was wissen wir nun mehr? Während die ganze Welt nach Zürich schaut, wo hochrangige Fussball-Funktionäre in Handschellen aus Luxushotels abgeführt werden, bietet der ASVZ dem FIFA-Boss eine – die letzte? – Bühne, wo er sich als harmlosen Sportfan und gutmütigen Menschenfreund in Szene setzen darf. Das war dann aber auch schon alles.