Pülverchen waren gestern: Bald gibts Salate und Kaffee. Nina Fritz

Alkohol statt Aspirin

Im Mai eröffnet eine neue Studibeiz. Konkurrenz für das «bQm»?

2. Mai 2015

Discokugel, alte Holzstühle und eine ausgelassene Stimmung. So kennen wir die florierende Studibar «bQm» unterhalb der Polyterrasse. Dort werden Stil und Ambiente nicht gross geschrieben, dafür kann sich jede und jeder das Feierabendbier leisten. Mit der Eröffnung der «Apotheke» bahnt sich nun Konkurrenz an. Neigt sich das Biermonopol auf dem Campus dem Ende zu?

Bereits beim Betreten der «Apotheke», welche sich unmittelbar oberhalb des Russo an der Zürichbergstrasse befindet, ist klar: Unterschiedlicher könnten die Lokale kaum sein. Das Futter der Stühle ist aus dunkelbraunem, leicht verruchtem Leder, die Theke aus edlem Holz, und die Deckenbeleuchtung erinnert an eine alte Fabrik. Initiiert wurde das Projekt von zwei langjährigen Studienfreundinnen. Wie es Jus-Absolventinnen normalerweise tun, haben sich auch Nina und Silvana nach ihrem Studium zunächst dem Alltag in einer Anwaltskanzlei und der Wirtschaftsprüfung gewidmet.

Die Eröffnung eines gemeinsamen Lokals war jedoch schon immer ihr grösster Traum gewesen: «Wir lieben es, Gastgeber zu sein. Wir lieben das Essen und das Geniessen», sagt Silvana. Bereits während ihrer Studienzeit waren die beiden Freundinnen der Meinung, das Angebot für Pausenverpflegung oder Mittagessen rund um den Campus sei zu beschränkt. «Wir wollen den Studierenden sowie auch den Quartierbewohnern eine neue Alternative bieten.» Dabei bildet die italienische Kaffeemaschine das Herzstück des neuen Lokals. Die Geschäftsführerinnen der «Apotheke» legen besonderen Wert auf guten Kaffee.

Dementsprechend werden die zukünftigen Mitarbeitenden auch gleich vor Ort vom Barista-Profi in die Kultur und Vielfalt des Kaffees eingeführt. Wer zusätzlich zum Cappuccino noch ein preisgünstiges Notebook abstauben will, kann dies tun: Im Lokal bietet der integrierte Computerladen «Fruitstore» Geräte und Zubehör zu vergünstigten Studi-Konditionen an.

Mittagsmenü für 12 Franken

Das kulinarische Angebot ist facettenreich. Am Morgen gibt es ab 7:30 Uhr Brot, Gebäck sowie andere Frühstücks-angebote. Am Mittag stehen neben der Salatbar auch Menüs, Panini, Quiche-Varianten und Suppen hinter der Vitrine. Nachmittags soll die «Apotheke» mit hausgemachtem Kuchen Gäste anlocken. Das Mahlzeitenangebot am Abend wird allerdings eingeschränkt sein: «Zum Feierabendbier servieren wir Apéro-Plättchen und andere Kleinigkeiten», sagen die Inhaberinnen. Donnerstags und freitags kann man den Abend dann auch etwas länger ausklingen lassen. Anders als das «bQm» wird die «Apotheke» auch samstags geöffnet sein.

Den beiden Geschäftsführerinnen ist bewusst, dass sie mit ihren günstigen Konkurrenten in unmittelbarer Nähe kein leichtes Spiel haben werden. «Mit dem «Russo» oder dem «bQm» können wir preislich nicht mithalten. Dafür gibt es bei uns lokale, saisonale und teilweise auch vegane Produkte.» Ein Espresso wird voraussichtlich 3.80 Franken kosten. Den selbst zusammengestellten Salatteller gibt es für 12.50 Franken, und die Mittagsmenüs werden ab ca. 12 Franken verkauft. «Unser Konzept ist so aufgebaut, dass man auch von einem Salatteller satt wird.» Die Portionen seien grosszügig. Wer gerne guten Kaffee an chicen Holztischen trinkt, wird die «Apotheke» lieben. Wen beim Kaffee in erster Linie der Koffeingehalt interessiert und wer beim Bier vor allem auf den Preis achtet, wird weiterhin im «bQm» seinen Feierabend verbringen.