Der ZFV macht Vegetarier glücklich. Hannah Raschle

Tofu statt Cordon bleu

Der Mensabetreiber ZFV reagiert auf die Proteste der Fleisch-Gegner. Veganes Essen bleibt die Ausnahme.

26. Februar 2014

Das ehemalige Knabengymnasium an der Rämistrasse 59 – früher «Lümmelburg» genannt – wird umgebaut. Darin wird eine vegetarische Mensa entstehen, in der sich die Studierenden wohl fühlen sollen wie in einem Café. Der Raum ist mit seinen nur 70 Plätzen auch wesentlich familiärer als die Massenmensa im Hauptgebäude. Ab dem Frühlingssemester 2015 werden sich Vegetarier in der neuen Mensa mit «Chili sin Carne» für ungefähr 7 Franken verköstigen können. Die Mensakommission, in der sich auch drei Studierende befinden, hat sich für mehr fleischlose Alternativen ausgesprochen, da die Nachfrage nach vegetarischen Gerichten in den letzten Jahren immer grösser geworden ist.

Nun arbeitet die Uni Zürich zusammen mit dem ZFV (Zürcher Frauenverein) daran, diese Forderungen umzusetzen. Fabio Triulzi leitet die Betriebe der ZFV-Unternehmungen und will das Vegi-Angebot zusätzlich ausweiten. «Wir scheinen damit den Nerv der Zeit getroffen zu haben», sagt er. Tatsächlich sind Vegetarier und Fleischliebhaber gleichermassen vom Mensaprojekt begeistert. Die 23-jährige Sarah verzichtet aus Überzeugung auf Fleisch und hofft, in Zukunft an der Uni abwechslungsreicher essen zu können. Aber auch die Fleischliebhaberin Nicole, 21, freut sich auf die neue Mensa, «solange das Fleisch nicht vollkommen abgeschafft wird».

Keine veganen Menüplane

Die anderen Mensen an der Uni Zürich sollen aber nicht auf vegetarisches Essen umgestellt werden. «Wir wollen den Studierenden nicht vorschreiben, was sie essen dürfen und was nicht», so Thomas Tschümperlin, Leiter der Rektoratsdienste. Daher wird es in Zürich wohl keine Diskussion über die allgemeine Abschaffung von Tierprodukten geben. Anders an der Universität Basel. Dort wollten einige Studierende in der Mensa nur noch vegane Menüs zur Auswahl haben. Dieser Traum ist aber letztes Jahr geplatzt. Die Universität war gegen den Vorstoss. Dennoch dürfen die Studierenden in Basel nun vegane Gerichte vorschlagen, die dann gekocht werden.

Auch wenn ein rein veganer Menüplan an der Universität Zürich nicht in Frage kommt, soll es in Zukunft einmal in der Woche ein veganes Gericht geben, und die Sandwiches sollen vermehrt ohne tierische Produkte auskommen. Aber die Fleischliebhaber müssen keine Angst um ihre Burger haben. Der ZFV will mit seinem Angebot alle Studierenden satt und zufrieden machen. ◊