Die Universität Zürich hält an der Kündigung Iris Ritzmanns fest. UZH

Kündigung bestätigt, Museum geschlossen

Heute hat die Universität Zürich (UZH) bekannt gegeben, dass sie an der Kündigung von Iris Ritzmann festhält. Zudem wird das Medizinhistorische Museum vorübergehend geschlossen. Der ZS-Liveticker hat über die aktuellsten Ereignisse informiert.

4. Dezember 2013

Eine geballte Ladung an Informationen liess die Unileitung auf die zahlreich erschienenen Medien herunterprasseln. Eine Bombe platzte aber nicht. So wird an der Kündigung Ritzmanns festgehalten und das Medizinhistorische Museum für eine Neukonzeptionierung vorübergehend geschlossen. Auch an umstrittenen Sponsoring-Verträgen wie mit der UBS will die UZH festhalten – trotz angekündigter, neuer Policy. Die umstrittene Datenweitergabe von Angehörigen der UZH wird durch eine externe Fachperson analysiert.

+++ 10:41 Jarren betont nochmals die Transparenz der neuen Unileitung und deren Bereitschaft zum Dialog. Damit will er sich im Gegensatz zum kürzlich zurückgetretenen Rektor Andreas Fischer als offen und dialogbereit positionieren.

+++ 10:38 Schenker-Wicki äussert sich zur Datenweitergabe und gesteht Fehler ein: «Wir haben viel gelernt in den letzten Monaten.» Im Zusammenheit mit den Wirren um die Causa Mörgeli seien die E-Mails von rund einem Dutzend Angehörige der UZH an die Staatsanwaltschaft weitergegeben worden. E-mails von Studierenden seien davon aber nicht betroffen gewesen. Der Universitätsrat lasse die Verhältnismässigkeit der Datenweitzergabe durch eine externe Fachperson überprüfen. Auch der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich hat eine Untersuchung in die Wege geleitet.

+++ 10:30 Rektor Jarren äussert sich auch zum Sponsoring: «Drittmittel sind unabdingbar für eine moderne Forschung.» Nur so könnten Forschungsergebnisse verbessert werden. Diese Abläufe seien aber transparent geregelt. Jarren dankt den Sponsoren. Forschung und Lehre müssen aber frei bleiben. Sponsoring sei keine einfache Sache, sagt Jarren in Bezug auf den Vertrag der UZH mit der UBS. «Dies haben wir in der Zusammenarbeit mit der UBS nicht genügend beachtet.» Eine neue Policy werde jetzt erarbeitet, die das Sponsoring an der UZH regeln soll. Vorschläge für Standardverträge würden geprüft.

Jarrens Schlussappell: «Wir sind auf die Unterstützung Dritter angewiesen und wir werden uns weiterhin darum bemühen.» Man stelle sich der kritischen Diskussion aber gerne, betont Jarren.

+++ 10:28 Flurin Condrau wird ab Februar 2014 die Leitung des Medizinhistorischen Instituts wieder übernehmen. Jarren dankt Condrau für seine Dienste.

+++ 10:27 Die Zugehörigkeit des Medizinhistorischen Instituts steht zudem zu Debatte. Jarren will abklären lassen, ob es weiterhin zur Medizinischen Fakultät angehörig bleibt, oder ob etwa eine Doppelzugehörigkeit mit der Philosophischen Fakultät Sinn mache. Unabhängig davon sei eine Million Franken für die Sanierung der Objektsammlung des Instituts gesprochen worden.

+++ 10:26 Ein neues Museumskonzept wird für alle Museen der UZH erarbeitet. Geprüft wird, ob das Medizinhistorische Museum weiter genützt werden könne. Die Sammlung soll nach zeitgemässen Standards aufgewertet und aufgebaut werden. «Wir wollen das Museum zukunftsfähig machen», betont Jarren. Deshalb werde das Museum vorübergehend geschlossen. Geprüft werde, ob das Museum in ein neu zu bildendes Science-Museum integriert werden könne.

+++ 10:25 Jarren: «Die UZH bestätigt die Kündigung Ritzmanns. Ich bedaure sehr, dass keine einvernehmliche Lösung mit der Medizinhistorikerin möglich war.» Die UZH verzichtet auf die zuvor angekündigte Rückforderung des Lohnes; sie wird den Lohn weiter ausrichten. Die UZH gewährt Ritzmann zudem, den Titel der Titularprofessorin beizubehalten.

+++ 10:22 Koller resümiert: Die Kündigung Ritzmanns ist rechtlich vertretbar. Der Lohn ist rechtlich nicht rückforderbar.

+++ 10:21 Die Lehrbefungnis Ritzmanns und deren Professorentitel sind von der Kündigung nicht betroffen, urteilt Koller.

+++ 10:21 Gutachter: «Es besteht kein Anspruch auf eine Wiedereinstellung Ritzmanns.»

+++ 10:17 Koller: «Es gibt keine Anzeichen missbräuchlicher Handlungen der UZH im Sinne des OR.» Die Kündigung hat nach gültigem Recht Bestand, urteilt Koller. Die UZH hätte bereits früher Ritzmann rechtmässig entlassen können. Es bestehe kein Anspruch auf die von Ritzmann geforderte Wiedereinstellung an der UZH.

+++ 10:15 Die UZH wertete Ritzmanns Vorgehen als krasses Fehlverhalten. Dies führte zu einem unwiderruflichen Vertrauensverlust, so die UZH.

+++ 10:13 Ritzmann wird vorgeworfen, vertrauliche Informationen an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Koller: «Sie informierte ihre Vorgesetzten nicht, obwohl das ihre Pflicht war.» Anschliessend wurde ein Strafverfahren gegen Ritzmann eingeleitet.

+++ 10:09 Koller: «Kündigungen sind unumgänglich, um das Funktionieren eines Betriebes sicherzustellen.» Er attestiert der UZH eine hervorragende Arbeit. Aus rechtlicher Sicht musste Koller das Arbeitsverhältnis Iris Ritzmanns prüfen.

+++ 10:07 Jarren geht nun auf die Umstände der Kündigung der Medizinhistorikerin Iris Ritzmann ein und übergibt das Wort an Heinrich Koller, der das externe Gutachten erstellt hat.

+++ 10:04 Das Medizinhistorische Museum wird vorübergehend geschlossen.

+++ 10:04 Die Universität Zürich bestätigt die Kündigung von Iris Ritzmann.

+++ 10:00 Anwesend sind Gutachter Heinrich Koller, Prorektorin Andrea Schenker-Wicki und Rektor ad interim Otfried Jarren. Behandelt werden die Kündigung der Medizinhistorikerin Iris Ritzmann, die nicht nur in akademischen Kreisen für grossen Unmut sorgte. Zudem soll über die Zukunft des bereits seit längerem darbenden Medizinhistorischen Instituts informiert werden. Weitere Traktanden sind die umstrittene Datenweitergabe der UZH an die Staatsanwaltschaft sowie neue Regelungen zum Sponsoring der Uni.