Der letzte Liz-Lümmel

Der letzte Lizlümmel — Die Wahrheit

28. November 2013

Der wahre Hintergrund der «Affäre Mörgeli» wurde bisher verschwiegen: Es geht nicht um Leichen im Keller des Professors (un­sachgemäss gelagert) oder um vorschnelle Ent­lassungen (bevor das Gericht urteilen konnte). Es geht um etwas anderes: Eine Hexenjagd ist ausgebrochen an der Unversität Zürich, die Jagd auf die letzten Liz-Lümmel. In den vergangenen Mo­na­ten erreichten mich drei E-Mails: «Wenn sie nicht bis dann und dann das und das abschliessen, dann müssen sie von vorne anfan­gen: als Bachelor!».

Fast so regelmässig fliegen die grossen Liz-Lümmel von der Uni. Mörgeli: Das ist ein Akademiker, der das Lizenziat lebte. Viel mehr als Studium und Universität interessierte ihn das studentische Leben: Er engagierte sich in der Studentenverbindung und im Nationalrat. Die Knochen im Keller kann man doch auch später in Ordnung bringen. Genauso das jüngste Opfer der Liz-Lümmel-Hetze. Andreas Fischer kommt aus einer Zeit, als man Seminararbeiten auch noch zehn Jahre nach der Vorlesung abgeben konnte. Natürlich war er über­for­dert, als Tele Züri anrief und noch am gleichen (!) Tag eine Stellungnahme wollte. Wer wird der nächste Liz-Lümmel sein, der über die Klinge springen muss? Ich tippe auf ETH-Liz-Student (das hiess dort Diplom) Johann Schneider-Ammann. Der Kommunikationsstil des Bildungsministers hat verblüffende Ähnlichkeiten mit dem von Andreas Fischer. Vielleicht sollte jemand mal in seinem Keller nachschauen.

Der letzte Lizlümmel berichtet hier regelmässig wie es ist, in einem aussterbenden Studiengang zu studieren und kommentiert die Uniwelt aus dieser Sicht.