Abstimmung im StuRa. Archivbild

Geschlechterquote im Studierendenparlament

Frauen wie Männer sollen in allen Gremien der neugegründeten Körperschaft der Studierenden an der Uni Zürich zu mindestens einem Drittel vertreten sein. Dies beschloss der Studierendenrat in seiner letzten Sitzung.

9. Mai 2013

In der Studipolitik hat es zu wenig Frauen. Obwohl es an der Universität Zürich mehr Studentinnen als Studenten gibt, ist die überwiegende Mehrheit des neugewählten Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) männlich. Einer Mehrheit des von Männern dominierten Studierendenrates (StuRa), der Vorgängerorganisation des VSUZH, missfällt dies. An seiner letzten Sitzung stimmte der StuRa unter anderem über zwei Vorschläge ab, diesen Missstand zu beheben.

Ein Vorschlag machten die Fachvereine Ökonomie (fvoec) und Jus (Fvj) zusammen mit Konrad Albrecht von skalp und der Interessengemeinschaft Irchel (IGI). Dieser sah die Schaffung einer Gleichstellungskommission im VSUZH vor, die mit der Ausarbeitung eines Positionspapiers beauftragt und mit konkreten Konzepten Frauen dazu bewegen sollte, vermehrt im VSUZH aktiv zu werden.

Dieser Vorschlag ging der filo, der kritischen Politik (kriPo) und Marius Wiher von skalp zu wenig weit: Sie forderten eine Anpassung der Statuten, welche beinhaltet, dass jedes Geschlecht in den Gremien des VSUZH mit mindestens einem Drittel vertreten sein muss. Diese Geschlechterquote sahen die Initianten als Übergangslösung bis die Gleichstellung der Geschlechter auch faktisch erreicht sei.

Klares Abstimmungsergebnis

Die Gegner der Quote monierten, dass es der falsche Ansatz sei, Frauen in den Organen und Kommissionen zu erzwingen. Die vorgeschlagene Regelung verleite zu wahlpolitischen Spielen und zu Missbrauch. Stattdessen müsse man die Attraktivität eines Engagements im VSUZH für Frauen steigern.

In der emotional geführten Debatte konterte die kriPo, dass die Gleichstellung in den eigenen Reihen beginne: Wer die Wahllisten der jüngsten Wahl betrachte, erkenne, dass einzig die kriPo eine geschlechtermässig annähernd ausgeglichene Liste präsentierte. Es nütze nichts, wenn sich zwar alle zur Gleichstellung der Geschlechter bekennen, diese aber in der Praxis nicht angewendet würde.

Das Abstimmungsergebnis sprach anschliessend allen Diskussionen zum Trotz eine klare Sprache: Mit 35 zu 10 Stimmen wurde der Antrag zur Einführung einer Geschlechterquote im VSUZH von den anwesenden Ratsmitgliedern angenommen. Die neugegründete Körperschaft der Studierenden an der Uni Zürich hat damit bereits vor seiner ersten Sitzung ein klares Signal in diesem gesellschaftlich hochaktuellen Thema gesetzt.