Allaa Eshak Tanfik Wasek alias Aladin in seinem Element. Natalja Burkhardt

Der nimmermüde Marronimann

Aladin verkauft an der Uni Marroni und Glühwein. Vom miesen Geschäft lässt er sich die Laune nicht verderben.

21. März 2013

«Heute ist nicht viel los», gesteht der frierende Aladin im Marronistand hinter dem Hauptgebäude. Der gebürtige Ägypter reibt sich trotz steigenden Temperaturen die Hände. Er ist mit einer Schweizerin verheiratet und wohnt seit drei Jahren in Zürich. Ans Klima hat er sich aber noch nicht gewöhnt.

Nur er friert

Aladin, der eigentlich Allaa Eshak Tanfik Wasek heisst, weiss: Die Schweizer spüren bereits den Frühling. Da ist mit Marroni kein Geld mehr zu machen. Die Leute haben genug vom Winter und seinen Spezialitäten. Darum überrascht es ihn auch nicht, dass er kurz nach zwölf Uhr nur gerade ein paar Hundert Gramm verkauft hat. Auch nach 16 Uhr wird nicht viel mehr laufen, prognostiziert er. Doch der Stand bleibt noch bis Ende März.

So lautet die Abmachung mit dem Studierendenverband VSUZH. Das Wetter muss der einzige Grund für das schlechte Geschäft sein. Denn Aladin fehlt es nicht an Verkaufstalent. Dieses hat er sich auf dem Bazar von Sharm el -Sheikh angeeignet. So gibt er es auch bei frühlingshaften Temperaturen nicht auf, mit einem verschmitzten Lächeln Marroni und auch Glühwein unter die Leute zu bringen.

Glacé im Sommer?

Trotz seines Verlustgeschäfts ist Aladin gerne hier. Sein Verkaufsstandort gefällt ihm so sehr, dass er im Sommer wieder kommen will. Dann aber nicht mit Marroni und Glühwein, sondern mit Glace und kalten Getränken. Und das Beste daran: Aladin braucht sich dann nicht mehr ständig vor Kälte die Hände zu reiben.