Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt: Rory (Bradley Cooper) und Dora (Zoe Saldana). TMDb.pro

Wie viel Suter steckt in «The Words»?

Ein erfolgloser Schriftsteller, der zufällig ein Manuskript findet und dies unter seinem Namen veröffentlicht. Alles läuft nach Plan, bis der eigentliche Autor auftaucht und ihn mit der Lüge konfrontiert. Klingt verdächtig nach dem Roman «Lila, Lila» von Martin Suter. Wie viel Martin Suter steckt wirklich in «The Words»?

27. September 2012

«The Words» ist in drei verschiedene Handlungen verschachtelt. Ein alternder Autor (Dennis Quaid) tritt als erster in Erscheinung. Er liest in einer vollbesetzten Halle aus seinem neuen Bestseller «The Words». Die darin geschilderte Geschichte bildet die zweite Handlung: Rory Jansen (Bradley Cooper) ist ein erfolgloser New Yorker Schriftsteller. Zufällig entdeckt er einen bisher unveröffentlichten Roman, der ihn tief beeindruckt. Rory wird klar, dass er solche Worte nie selber aufs Papier bringen könnte. Er beschliesst, den Roman unter seinem Namen zu veröffentlichen. Alles nimmt seinen Lauf: Rory wird als Genie gefeiert, mit Auszeichnungen überhäuft und bald schon glaubt Rory beinahe selbst, er hätte den hochgelobten Bestseller verfasst. Doch dann kommt der Tag, an dem der wahre Autor ihn aufsucht. Hier setzt die dritte Handlung ein. Der echte Autor erzählt, wie er im Paris der 30er Jahre der Liebe seines Lebens begegnet.

Eine gewisse Ähnlichkeit

Wer jetzt denkt, die Handlung käme ihm irgendwie bekannt vor, liegt nicht ganz falsch. Martin Suters 2004 erschienener Roman «Lila, Lila» und dessen Verfilmung von Alex Gsponer aus dem Jahr 2009, weisen eine ähnliche Story auf. Nach eigenen Aussagen der Regisseure und Drehbuchautoren Brian Klugman (mit kleiner Nebenrolle im Film zu sehen) und Lee Sternthal schrieben sie seit 1999 an ihrem Drehbuch. Klugman und Sternthal kannten den deutschsprachigen Zwilling bis anhin nicht und wurden am Zurich Film Festival erstmals mit der Ähnlichkeit konfrontiert.

Obwohl es in der Handlung Ähnlichkeiten gibt, unterscheiden sich die Verfilmungen in einem Punkt eklatant: «Lila, Lila» hat reichlich komödiantische Elemente (man erinnere sich, wie Daniel Brühl als David versucht, das Wort «Rendezvous» an einer Lesung auszusprechen). «The Words» hingegen ist fern von einer Komödie, der Film wird im Programm als «Liebesfilm» deklariert. Die Liebesgeschichte ist hier allerdings nicht zentral, zumindest hat der Zuschauer keinen wirklichen Einblick in die emotionale Welt des Paares. Die drei Handlungen verhindern leider eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Figuren. Viel zu schnell werden die Erlebnisse abgehandelt und man hat das Gefühl, dass das eigentliche Drama in der Hauptgeschichte um Rory viel zu kurz kommt.

Regie und Drehbuch: Brian Klugman und Lee Sternthal

Laufzeit: 96 Min

Erscheinungsdatum: Kinostart 4. Oktober 2012.

Mit: Jeremy Irons, Bradley Cooper, Olivia Wilde, Zoe Saldana, Dennis Quaid.

Für wen: Fans von Mainstream-Kino und für diejenigen, die sich nach einer leichten Abendunterhaltung sehnen.