Kommentar: Ihr braucht Praxiserfahrung!

Hochqualifizierte Uniabgänge können sich vor allem dann durchsetzen, wenn sie zuvor schon Arbeitserfahrung gesammalt haben.

21. September 2012

Am Dienstag letzter Woche kommunizierte die Uni, dass für einmal die Studierendenzahlen im Vergleich zum Vorjahr nicht markant gestiegen sind. Das ist aber wohl nichts anderes als die Ausnahme, die folgende Regel bestätigt: Die Uni platzt aus allen Nähten – Tendenz zunehmend! Mit riesigem Abstand am grössten ist weiterhin die Philosophische Fakultät. All diese Studierenden landen früher oder später einmal auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb fragt sich die Welt ausserhalb des Uni-Kosmos schon lange: Als was wollen die Absolventen der Philosophie, der Geschichte, der verschiedenen Sprachwissenschaften, der Politologie und so weiter alle mal arbeiten? Als Taxifahrer?

Auch wenn wir mit den zur Verfügung stehenden Bildungsstatistiken nicht klar feststellen können, ob ein Doktortitel künftig noch eine sichere Anstellung bedeutet, wird eines klar: Nur ein Hochschul-Diplom reicht nicht mehr für einen tollen Job, schon gar nicht in den Geisteswissenschaften. Egal, ob Bachelor, Master oder Doktor, überall fordern die Arbeitgeber Praxiserfahrung. Dabei geht gar nicht in erster Linie um prestigträchtige Einträge im Lebenslauf. Praktika im Fachgebiet sind zwar immer gut, vielen Arbeitgebern geht es aber vor allem darum, ob ein Studi pünktlich auf der Matte stehen kann oder nicht.

Es geht nicht einmal um die Arbeitserfahrung auf dem Fachgebiet, wo man später arbeiten möchte. Sondern um das Wissen, dass und was der Arbeitsalltag fordern wird. Das vermittelt auch die Teilzeitstelle hinter der Theke.