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Filmtage Solothurn - Gewinner und Perlen

Die 47. Solothurner Filmtage sind seit dem 26. Januar Geschichte, in einer Woche wurden rund 200 Filme auf Grossleinwände projiziert. Der wichtigste Event der Schweizer Filmbranche ist eine Art Querschnitt des letztjährigen Schaffens.

3. Februar 2012

Micheline Calmy-Rey, Charles Lewinsky und Séverine Cornamusaz bildeten die diesjährige Jury und kürten den Gewinner des mit 60‘000 CHF dotierten „Prix de Soleure 2012“. Der Gewinner soll „durch einen ausgeprägten Humanismus überzeugen“ und das tut er auch: "Vol spécial" der Dokumentarfilm von Fernand Melgar, verzichtet auf eine Erzählstimme und bebildert die Schicksale abgewiesener Asylsuchender und Sans-Papiers die auf eine Ausschaffung im Gefängnis von Frambois warten.

Der Trailer von "Vol spécial" auf Youtube

Der „Prix du Public 2012“ wurde an "Die Wiesenberger" verliehen. Bernhard Weber und Martin Schild zeigen in ihrem Dokumentarfilm das Portrait einer Jodlergruppe, für die der Erfolg zur Zerreissprobe wird.

Der Trailer von "Die Wiesenberger" auf Youtube

Kleine Perlen

Neben den Gewinnern und den prominent vorgestellten Filme in den Tageszeitungen, sind hier zwei Perlen die nicht zu verpassen sind.

"Der Fehler bei Rousseau"

Der diesjährige Sommer steht in der Schweiz ganz im Zeichen des 300-jährigen Geburtstags von Jean Jacque Rousseau. Zu diesem Anlass nahmen sich werdende und gestandene Filmemacher seine Werke vor und interpretieren diese auf ironische Weise neu. Die Serie nennt sich „La faute de Rousseau“, fünf davon wurden in Solothurn gezeigt. Ein Kurzfilm aus dieser Reihe ist Emile de 1 à 5 von Lionel Baier, er steckt fünf nackte Männer in eine Badewanne und lässt sie über die wahre Mutter des Ideals Emile streiten. Lionel Baiers Werk wurde unlängst für den Quartz 2012, dem Schweizer Filmpreis, in der Kategorie Kurzfilm nominiert.

Alle Beiträge und Sendezeiten auf einen Blick

"700 Kilogramm - Ballett"

Der Regisseur Nicolas Steiner stellt in seinem schwarz-weiss Dokumentarfilm Kampf der Königinnen den Walliser Kuhkampf ins Zentrum. Kuhzüchter, ein Journalist und die Dorfmoped-Gang sind die Protagonisten .Dies hört sich zunächst nicht nach einer reizvollen Abendunterhaltung an. Der Film überzeugt aber durch besondere Momente, sei es die berührende Sequenz als die kleine Tochter eines Kuhzüchters das mächtige Tier ohne jegliche Berührungsangst füttert oder die Schlusssequenz in der durch Zeitlupe eine Art 700 Kilogramm Ballett aufgeführt wird - Poesie und Folklore im Einklang.

Ab Mai gibt es Kampf der Königinnen in den Schweizer Kinos zu sehen im Vorprogramm läuft Nicolas Steiners Kurzfilm „Ich bin‘s Helmut“ der eine Vornomination für den Kurzfilm Oscar erhielt.

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