Marylane

24. Februar 2011

Konzert

Es gehört zu den grössen Herausforderungen junger Bands, sich in der eigenen Klangwelt zurecht zu finden. Die Zürcher Band Marylane hat dies bereits sehr früh erreicht. Obwohl da und dort an den Kanten noch etwas rau, sind die Lieder auf Anhieb zugänglich und sprechen den kleinen schwarzen Fleck in der Seele des aufgeschlossenen Hörers an. Auf einer soliden Rhythmusgruppe breitet Christian Wyss an den Tasten wabernde Klangflächen aus, auf denen Larissa Bretscher mit ihrer hellen Stimme Ballett tanzt. Olivier Werlen (Bass) und Nicolas Stocker (Schlagzeug) bilden das smoothe Fundament für die melancholischen Songs, die die Band in intensiver Probearbeit näht. Keine Idee ist es wert, verworfen zu werden, und so wird man in die Musik eingehüllt wie in einen Kokon, irgendwo zwischen Portishead mit weniger Hop und Blonde Redhead mit mehr Trip. So viel Stiltreue ist bei lokalen Bands rar, umso schöner spielt sie sich bei den Jungzwanzigern aus. 2006 gegründet, bespielte die Formation schon den Bundesplatz in Bern oder das wunderschöne Rock Oz‘Arènes Festival in Avenches. Am 3. März spielen sie nun im Papiersaal, wohlgemerkt einer der akustisch besten Orte für Livemusik in der ganzen Stadt. Wer diese Gelegenheit verpasst, könnte wohl schon bald einiges mehr für sein Marylane-Ticket bezahlen, denn im Herbst soll endlich der erste professionell aufgenommene Longplayer erscheinen. Uneingeschränkt empfehlenswert.

Wann: 3. März, Türöffnung: 19.30 Uhr, Konzert: 20.30 Uhr

Wo: Papiersaal, Zürich

Eintritt: 20 Franken