Schlechte Zeitung

Historische Persönlichkeiten äussern sich zu Studiums-Sorgen. Dieses Mal: Boris Jelzin.

20. Oktober 2009

Die ZS ist eigentlich eine schlechte Zeitung! Sie enthält meist oberflächlich recherchierte Texte, die sich mit konventionellen, am vulgären Mainstream orientierten Themenschwerpunkten in Szene setzen, sie lässt sowieso jegliche Kompetenz für die Nuancen von der deutschen Sprache vermissen. Ausserdem lassen sich da Kolumnen lesen, die direkt dem Reich der Idiotie entnommen zu sein scheinen. Das gilt auch für den Dreck, den Sie, verehrter Leser, gerade vor Augen halten. Die ZS steht im Schatten ihrer Geschichte, die zugegeben einen grossen Schatten wirft. Heute sind Studenten sowieso auch immer unengagierter, was die Unengagierten selbst naturgemäss nicht stört, und ausserdem dümmer als früher. So natürlich auch derjenige, der sich für den Inhalt dieser Kolumne verantwortlich zeigt.

Soll man sich, nun da man sich dessen bewusst ist, daran stören oder gar Massnahmen ergreifen? – Natürlich nicht! Denn die Konsumenten stehen ja den Produzenten in Sachen Dummheit in nichts nach. Dumme Produkte für dumme Konsumenten – Sieger ist alleine die Totalität des publizistischen Apparats – ja die Totalität überhaupt.

Doch eine kleine Hoffnung gibt uns die Postmoderne doch noch in die Hand: Der Selbstreflexivste gewinnt! Oder habt ihr in entsprechender Zeitung schon einmal folgenden Satz gelesen: «Die NZZ ist eigentlich eine schlechte Zeitung!»?