Pendelfenster zur falschen Zeit. Lukas Messmer

Im Norden nichts Neues

Obwohl das für gewisse Studenten eine Verlängerung ihres Studiums bedeutet, hält die Unileitung an den beiden bisherigen Pendelfenstern fest.

3. März 2008

Schlechte Nachrichten für die Studierenden, die nach Oerlikon pendeln: Es bleibt so, wie es ist. «Die Quintessenz der Evaluation: Nichts wird geändert», sagt Markus Schaad von den akademischen Diensten der Universität Zürich zu der Sache. Wie nach der Einführung des neuen Stundenplans und der Pendelbusse versprochen, habe die Universitätsleitung die Situation evaluiert. Zusammenfassend könne gesagt werden, dass alle, die nicht nach Oerlikon pendeln müssen, sich mit der Situation arrangieren könnten. Aber von denjenigen Studierenden, die Vorlesungen in Zürich Nord besuchen, sei eine grosse Gruppe unzufrieden. «Dringend vermisst werden offenbar immer noch die Pendelfenster über Mittag», weiss Schaad.

Unzufriedene Fachvereine

Tina Götz, Vorstandsmitglied des Fachvereins für Psychologie, ist «natürlich überhaupt nicht zufrieden» mit der Änderung. Viele Probleme bereiten den Psychologie-Studenten die Nebenfächer, für die sie meistens zurück ins Zentrum müssen. «Zum Glück haben wir sehr viele entgegenkommende Dozenten, die auch zwei Stunden ohne Pause unterrichten», erklärt sie, «damit es die Studierenden rechtzeitig zur nächsten Vorlesung schaffen. Zwei- bis dreimal Pendeln am Tag sei fast unmöglich. «Mit den zwei Pendelfenstern könnten wir uns arrangieren, falls alle Vorlesungen der Psychologie nach Oerlikon verlegt würden», sagt sie.

Für Res Marti vom Fachverein Soziologie sind zwei zusätzliche Pendelfenster unbedingt nötig. «Typische Soziologiestudenten sind von 10 bis 16 Uhr an der Universität», sagt er. Sie hätten lieber Busse um 12 und 14 Uhr statt der jetzigen. «Es ist sehr unbefriedigend, immer 15 Minuten zu spät in die Vorlesung zu platzen», enerviert er sich. Dabei würden die Dozenten sauer. Nur mit dem Fahrrad könne man rechtzeitig von einem Standort zum anderen wechseln. «Wer mit dem Velo von Zürich Nord ins Zentrum rast, ist danach aber völlig ausgepowert», erzählt Marti. Er wisse von Studierenden, die darum wichtige Module verschieben müssen und deren Studiendauer sich dadurch in die Länge ziehe. Abhilfe ist nicht in Sicht:«Die Position der Universitätsleitung bleibt unverändert», erklärt Markus Schaad. Nach Abwägen der Tatsachen sei man zum Schluss gekommen, den anderen Studierenden keine weiteren Pausen und Stundenplanänderungen zumuten zu können. Ausserdem habe die Universität begrenzte finanzielle Mittel, mit welchen haushälterisch umgegangen werden müsse. «Die nächste Evaluation steht frühestens an, wenn das Tram bis in die Andreasstrasse fährt», sagt er. Was noch einige Jahre dauern wird.