Editorische Randnotiz: Erotik und Literatur im Pavilleon
Das Pavilleon in der Willa Werd lädt den ganzen Sommer über zu Musik, Tanz und Literatur. Zum Beispiel auch zu erotischen Lesungen
Am Freitag, 14.7, rief der Pavilleon auf dem Werdmühleplatz den ‚schlüpfrigen Leseabend’ aus, Erotik und Literatur lassen sich nämlich wunderbar verbinden. Fremde aus der Stadt kamen zusammen, um sich eine Portion Erotik gepaart mit Bier, Beeren und Busen in lauschig-lauschender Stimmung zu gönnen. Der Fokus war eher auf humoristische Texte gelegt, wobei schnell die Vermutung aufkam, dass dies der Kaschierung der eigenen Scham dienen sollte – lieber lachen als stur stöhnen. Das Publikum war gnädig, lachte zum richtigen Zeitpunkt, lauschte brav und klatschte angemessen. Die Stimmung war angeheitert und entspannt. Des weiteren auf dem Programm stand ein von den Organisatoren selbstkonzipiertes Spiel: Sieben erotische Texte wurden vorgelesen, wobei erraten werden musste, ob es sich um einen Auszug aus einen Groschenroman oder ‚hohe’ Literatur handelte, was einfacher gesagt als getan war. Es scheint, als lasse sich Trivialliteratur gerne von Dichtkunst inspirieren und vice versa.
Wer jetzt erschrocken denkt, bei so viel Erotik könne man sich nicht mehr ins Pavilleon trauen, sei unbesorgt: Praktisch jeden Freitag ab 19:00 Uhr findet diesen Sommer ein kultureller Austausch statt, man muss nur den Weg zum Werdmühleplatz finden.
11.08.: Wir richten. Zusammenstellung eines architektonischen Gruselkabinetts.