Jahresbericht der Universität Zürich 2014

Ein Mediziner oder zwölf Anwältinnen

Nicht alle Studierenden kosten gleich viel. Die Unterschiede zwischen den Fakultäten sind eklatant.

14. April 2016

Studieren ist teuer. Das finden nicht nur Mama und Papa, das gilt auch für den Kanton. Im Jahresbericht der Universität Zürich finden sich deshalb neben vielen Buchstaben auch einige Zahlen: Erfolgsrechnung, Finanzierungsquellen, Lohndistribution – wie es sich für eine öffentliche Institution gehört.

Ungleiche Verteilung

Am interessantesten dürfte allerdings ein Blick in die Betriebsrechnung sein. Wer diese studiert, dem wird nämlich bald klar, wie ungleich die Gelder unter den Fakultäten verteilt sind. Die Kosten der einzelnen Studierenden divergieren zum Teil stark: Für Studis der Medizinischen Fakultät wird das Zweieinhalbfache des durchschnittlichen Pro-Kopf-Budgets eingeplant, während jene der Philosophischen Fakultät bloss einen Drittel abbekommen.

Günstige und teure Studierende

Schier unglaublich scheinen die Beträge, die für Veterinärmedizinstudierende und angehende Ärztinnen und Ärzte anfallen. Doch der Vergleich der Studierendenkontingente mit den Auslagen ihrer Fakultäten untermauert das Resultat: Während an der Philosophischen Fakultät zwar 42 Prozent aller Studierenden der Uni Zürich immatrikuliert sind, ihnen aber bloss 18 Prozent der finanziellen Mittel zukommen, treffen wir an der Medizinischen Fakultät auf das Gegenteil – hier sind auf 12 Prozent der Studierenden 41 Prozent der Gelder verteilt.

Mehrheitlich Löhne

Die Fakultäten decken mit einem grossen Teil der ihnen zugestandenen Mittel den Personalaufwand. An der Theologischen, der Rechtswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät fliessen bis zu 80 Prozent in die Löhne; eine Ausnahme macht die Medizinische Fakultät, welche bloss 43.5 Prozent darauf verwendet. Der gesamtuniversitäre Schnitt liegt bei ungefähr 60 Prozent.