Senf der Redaktion

Wir empfehlen.

5. Mai 2011

Siegrists Kurzfilm: Six Shooter

Six Shooter ist nichts für zarte Gemüter. Doch wer Blut, trockene Dialoge und kopflose Hasen amüsant findet, muss sich den 27-minütigen Streifen anschauen. Der Kurzfilm des irischen Regisseurs Martin McDonagh, bekannt geworden durch den Kinoerfolg «In Bruges», überzeugt durch eindrückliche Bilder und bestechende Protagonisten. Zu viel von der Handlung soll gar nicht verraten werden. Auf jeden Fall spielt sich ein Grossteil der Geschichte in einem Zug in Irland ab. Es sterben und starben Personen, es sterben und starben Tiere. Deshalb sollte sich jeder, der schwarzen Humor mag und keine Probleme mit dem irischen Dialekt hat, eine halbe Stunde Zeit nehmen und genies­sen.

Wer aber über den Tod eines Kindes, den Selbstmord einer Mutter und irische Schafe nicht lachen kann, hat im Leben sowieso schon verloren.

Six Shooter

Ritters Ausgang in Züri-Nord: Kubaa

Langstrasse, Kreis 4 und 5. Am Wochenende pilgert ganz Zürich in die Innenstadt und amüsiert sich in den gleichen paar Strassenzügen. Bleibt doch mal in eurem Kreis und unterstützt euer lokales Kulturangebot! Am meisten lohnt sich das, wenn man in Zürich-Affoltern wohnt. Hier hat der Verein Kultur am Bahnhof Affoltern das alte Bahnhofsgebäude in eine gemütliche Begegnungsstätte verwandelt, wo man beim preiswerten Bier vom Klavierkonzert bis zur Punkband alles geboten kriegt. Der Ausflug hinter den Hönggerberg lohnt sich übrigens auch für Inquartierbewohnerz.

Kubaa

Zimmermanns französischer Film: L’Auberge Espagnole

Ein französischer Erasmusstudent namens Xavier verbringt ein Jahr seines Studiums in Barcelona. Was nach keinem wirklichen Plot klingt, entpuppt sich als filmisches Meisterwerk. «L'Auberge Espagnole» überzeugt durch Lebensnähe, Witz und nicht zuletzt durch die kreative Art der filmischen Umsetzung. Voller Sprachwitz erzählt er vom Austauschjahr des Wirtschaftsstudenten, der eigentlich Schriftsteller werden möchte. Der Film gleicht eher einer Momentaufnahme als einer Geschichte, handelt von den Tücken des WG-Lebens, menschlichen Beziehungen, Heimat und Identität. Ganz ohne Kitsch zeigt er authentisch das Leben eines jungen Menschen, mit dem sich wohl so mancher Erasmusstudent identifizieren kann. Als 16-jährige Austauschschülerin in Lausanne lernte ich den Film kennen und lieben. Und lieben tu ich ihn auch heute noch, mit sieben Jahren mehr auf dem Buckel.

Zermins Schokoladeneis: Chocolate Fudge Brownie

Ben und Jerry haben wieder bewiesen, dass sie sich wie niemand sonst auf die delikate Kunst der Eisherstellung verstehen. Allein der Name ihrer neuen Kreation «Chocolate Fudge Brownie» klingt vielversprechend und lässt in Schokoträumen schwelgen. Wenn einen dann von diesem Wunderwerk nichts mehr trennt als die dünne Kühltruhenscheibe, kann kein Schokofetischist mehr widerstehen. Ehe man sich versieht, ist man bei der Kasse und zahlt ohne mit der Wimper zu zucken die 10 Franken. Ab an den See, an die Sonne setzen und geniessen: Browniestückchen, Schokoeis und -sauce zerschmelzen zart auf der Zunge. Zu zweit sind da die 500ml schnell gegessen. Sogar die sofort einsetzenden Bauschmerzen und die kurz darauf folgende Trägheit nimmt man gerne in Kauf. Probiert es aus! Tipp: Wenn es um einen Wetteinsatz geht, immer um einen Becher Ben&Jerry's Schokoladeneis wetten. Einen halben Liter Eis schafft niemand alleine.

Rizzis Band-Reunion: The Specials

Da schaut man sich Videos aus dem Jahr 1977 an, in denen die Musiker noch in den Zwanzigern waren und voller Elan. Jahrzehnte später geht man an eines ihrer Konzerte und wird bitter enttäuscht: alte, graue Säcke, ein peinlicher Abklatsch ihrer selbst. Und Karriereunterbrüche machen die Sache bekanntlich auch nicht besser; keine Band, die sich mal getrennt hat, kann an den Erfolg früherer Tage anknüpfen.

Trotz alledem werde ich diesen Herbst nach Deutschland reisen, um die weltbeste 2-Tone-Band zu sehen, die nach Jahren wieder zusammen spielt. Wahrscheinlich werde ich auch dieses Mal enttäuscht. Ich hoffe, nicht.

The Specials

Zanders Fussball: Alternative Liga

Am 8. Mai beginnt die Saison. Nicht die des Atomstromlieferanten. Nein, die Alternative Fussballliga des Fortschrittlichen Fussballverbandes (FSFV).

Einst von einer Gruppe subversiver Politaktivisten gegründet, ist sie heute eine Fussballmeisterschaft, bei der Respekt vor dem Gegner und das gemeinsame Fussballspielen im Vordergrund stehen. Letzte Woche hat sich der ganze Verband inklusive der Ehrenliga und Frauenliga zum ersten Kick der Saison auf dem Hardhof getroffen. Da wurden die Spielerinnen und Spieler aus den 44 Mannschaften wild durcheinander gemischt und trugen ein klassisches Grümpi aus – Fussball auf dem Bolzplatz eben. Am Samstag stehen sich die Spieler dann mit ihren eigenen Mannschaften gegenüber. Und in der ersten Runde ist besonders viel Fairness gefragt, denn diese wird traditionellerweise ohne Schiedsrichter ausgetragen.

Hopp FC Zwietracht Turicum!

FSFV