Kaufzwang am IPZ

Studierende müssen Statistik-Programm für 225 Franken kaufen.

20. Oktober 2009

Unter den Politikwissenschaft-Studierenden macht sich Empörung breit. Für 225 Franken sollen sie das Statistik-Programm Stata kaufen. Aus der Sicht der Studierenden belastet dies ihr ohnehin schon knappes Kapital unnötig und treibt sie in Richtung Illegalität. Das ist am Institut anscheinend auch schon bekannt. So habe die Übungsleitung inoffiziell angemerkt, das Programm könne im Internet heruntergeladen werden.

Die Studierenden verstehen nicht, warum nicht das von der Uni gratis zur Verfügung gestellte SPSS benutzt wird. Jannick Mollet, Assistent am Lehrstuhl für Methoden der Politikwissenschaft, begründet die Wahl von Stata folgendermassen: «Stata ist am meisten verbreitet, intuitiv und man stösst deutlich weniger schnell an seine Grenzen.» 225 Franken sei zwar eine Menge Geld, doch es sei eine Investition in die Zukunft. Denn die von der Uni offerierten SPSS-Lizenzen seien nur ein Jahr gültig und somit hätten die Studierenden nach ihrem Abschluss keine Software mehr.

Doch einige Studierende gehen sogar noch weiter und fordern, dass die Uni Open-Source-Programme unterstützen sollte. Diese sind unabhängig, frei verfügbar und sogar individuell anpassungsfähig. Assistent Mollet ist gegenüber Open-Source-Programmen grundsätzlich sehr positiv eingestellt. Trotzdem erklärt er, dass damit ein deutlicher Mehraufwand für die Studierenden verbunden sein würde. Es sei weniger intuitiv und es müssten spezifischere Programmier-Kenntnisse vorhanden sein, um es seinen persönlichen Bedürfnissen im Studium anzupassen.